Das Bewertungsverfahren

Grundlage des Bewertungsverfahrens ist ein mehrstufiges Prüfsystem, das im ersten Schritt die individuellen Gegebenheiten der einzelnen Zahnarztpraxis und deren Schwerpunkte erfasst, um sie anschließend anhand eines dynamischen Kriterienkataloges mit annährend 200 Kriterien zu bewerten. Da sich das Behandlungsangebot der verschiedenen Praxen stark unterscheidet, ist dies notwendig, um einen einheitlichen Maßstab ansetzen zu können.
Die Prüfung der Kriterien erfolgt telefonisch und durch Recherche, deren Wahrheitsgehalt wird durch Unterschrift des Praxis-Betreibers bestätigt und durch Stichproben gesichert. Die Kriterien werden vom einem Gremium aus verschiedenen Zahnmedizinern festgelegt die dem Trusted Dentists Plus e.V. angehören, einem gemeinnützigen Verein der unabhängig von der Zahnarzt Plus GmbH agiert, die Betreiber dieser Internetseite ist.

Beispiel

Im Folgenden wird die Notwendigkeit des Vorgehens an einem vereinfachten Beispiel der Endodontie, Wurzelbehandlung erklärt:

Es existieren Facharztpraxen, die sämtliche Wurzelbehandlungen jedes Schwierigkeitsgrades durchführen. Sie werden nach allen Kriterien der Endodontie bewertet und der Bereich Endodontie wird im Rahmen der Bewertung hoch gewichtet.

Auch gibt es allgeimene Praxen, die einfache Wurzelkanalbehandlungen durchführen und komplizierte Fälle an Facharztpraxen überweisen. Hier wird geprüft, welche Eingriffe in der jeweiligen Praxis durchgeführt werden und es werden nur Kriterien abgefragt, die für diese Eingriffe relevant sind. Der Bereich Endodontie wird im Rahmen der Bewertung weniger hoch gewichtet, da die Praxis andere oder mehrere Schwerpunkte setzt.

Zudem gibt es Praxen, die keinerlei Wurzelbehandlungen vornehmen. Für sie wird der Bereich Endodontie nicht bewertet.

Schritt 1 Evaluation

Hier wird abgefragt, welche Behandlungsarten die Praxis in der Breite bietet und welche Art von Eingriffen bzw. bis zu welchem Schwierigkeitsgrad Behandlungen in der Tiefe durchgeführt werden. Zudem wird erhoben, nach welchen Vorgaben welcher Landeskammer sich die Praxis zu richten hat.

Schritt 2 Kriterienkatalog

Der Kriterienkatalog und seine Gewichtung ergeben sich dynamisch anhand der Evaluation. Er besteht im Kern aus Wissensfragen, die die Behandlungsmethodik und die Aktualität des fachlichen Wissens innerhalb der Praxis hinterfragen. Zusätzlich werden grundsätzliche Gegebenheiten wie bspw. durchschnittliche Wartezeiten abgefragt.

Prüfende Institution

Vermarktung und Siegel sind bei uns seit dem 01.01.2019 strikt getrennt. Die Kriterien werden weiterentwickelt und von dem Verein Trusted Dentists Plus e.V. geprüft.
Die Vermarktung des Siegels ist der Zahnarzt Plus GmbH vorbehalten.

 

 

Die Kriterien

Im nachfolgenden werden die Kriterien aufgelistet, die nicht als Wissensfragen gelten und somit an dieser Stelle Dargestellt werden können.

1. Welche Behandlungsschwerpunkte haben sich die Ärzte kammerlich anerkennen lassen?
2. Wie lange arbeitet das Kernteam der Praxis zusammen?
3. Wie ist der Ausbildungsstand von Arzt 1?
4. Welche fachlichen Qualifikationen/Spezialisierungen weisen die Kinderzahnärzte in ihrem Bereich nach?
5. Wird in der Praxis ein EDV-gestütztes Qualitätsmanagement-System verwendet?
6. Wird in der Praxis ein validiertes Instrumentenaufbereitungsverfahren genutzt?
7. Wie erfolgt die Reinigung der Aufsätze der Multifunktionsspritzen?
8. Welche Qualifikationen können die Prophylaxe-Mitarbeiterinnen der Praxis nachweisen?
9. Werden Garantien auf durchgeführte prothetische Versorgungen über die gesetzliche Gewährleistung hinaus angeboten?
10. Werden Garantien auf in Ihrer Praxis durchgeführte konservierende Behandlungen eines bestimmten Verfahrens über die gesetzliche Gewährleistung hinaus angeboten? (gelegte Füllungen)
11. Gehört die Praxis folgenden Verbänden an?
12. Werden dem Patienten grundsätzlich Retainer zur Stabilisierung der Behandlungsergebnisse empfohlen?
13. Werden die Wartezeiten in der Praxis überwacht und regelmäßig ausgewertet?
14. Wie lang ist die durchschnittliche Wartezeit in der Praxis?
15. Bietet die Praxis Hilfestellung bei der Kommunikation mit den Krankenversicherungen an, wenn Probleme entstehen?
16. Erhalten Patienten auf Wunsch wenige Tage vor ihrem Termin eine Erinnerung?
17. Wird auf Wunsch ein Recall-Service angeboten?
18. Verfügt die Praxis über Behandlungszimmer für Kinder und Jugendliche?
19. Hat die Praxis eine Kinderspielecke?
20. In welchen Fremdsprachen kann sich das Team mit Patienten verständigen?
21. Werden in der Praxis bei der Erstuntersuchung standardmäßig nicht nur die Zahnhartsubstanz untersucht, sondern auch …
… die Schleimhäute und Zunge zur Erkennung von Irritationen?
… Kiefergelenke und Kaumuskelsystem zwecks Funktionsbefund (bei Indikation)?
… Zahnfleisch zwecks Zahnfleischbefund von PSI-Befund?
22. Welche technischen Hilfsmittel werden bei Erst- und Routineuntersuchungen eingesetzt, um die Befundung zu verbessern?
23. Werden ganzheitliche Behandlungsmethoden angeboten?
24. Wie viel Zeit wird für die Erstuntersuchung eines neuen Patienten eingeplant?
25. Wird in der Praxis Hypnose zur Beruhigung von Patienten eingesetzt?
26. Welche Arten von Sedierung werden den Patienten angeboten?
27. Wie stellt der Arzt vor Implantationen nach parodontalbedingtem Zahnverlust sicher, dass weiterer Gewebeabbau zum Zeitpunkt der Versorgung auszuschließen ist?
28. Welche Pulverart wird bei der PZR zum Pulverstrahlen eingesetzt?
29. Bei einem Patienten wird ein hohes Kariesrisiko festgestellt. Welche Strategien und Maßnahmen werden standardmäßig angeboten?
30. Gibt es Indikationen, aufgrund derer die Praxis Blutwerte erhebt?
31. Findet die PZR unter Sichtkontrolle einer Lupenbrille statt?
32. Erfolgen Zahnbehandlungen grundsätzlich unter Verwendung von Lupenbrillen?
33. Welche Retainer kann die Praxis anbieten?
34. Für welche Techniken ist der Arzt zertifiziert?
35. Wie lange werden Patienten proaktiv zur Nachkontrolle bestellt?
36. Wird bei Kindern standardmäßig eine Kariesrisikobestimmung durchgeführt? (Speicheltest)
37. Wird mit einem qualifizierten Umwelt-Zahntechniker zusammengearbeitet?
38. Werden komplett metallfreie Implantate angeboten?
39. Wie wird der Wurzelkanal bevorzugt gespült?
40. Welches ist die bevorzugte Variante des Arztes, die Bakterien nach der Spülung zu eliminieren?
41. Nach einer Endo: Welches Material wird beim Verschluss und Wiederaufbau des Zahns bevorzugt? Falls adhäsiv: Wie tief wird das adhäsive Material zu legen versucht?
42. Welches sind die favorisierten Stiftaufbauten des Arztes?
43. Nach einer Wurzelbehandlung: Wie lange wird vor einer Überkronung zur Reevaluation der Endo bei Ihrer bevorzugten Behandlungsstrategie gewartet?
44. Erfolgt bei der Parodontaltherapie eine fotografische Dokumentation, die mindestens jährlich stattfindet?
45. Welche Behandlungsarten werden in Ihrer Praxis angeboten, sollten die Taschen eines Patienten nach der PA-Behandlung aktiv bleiben?
46. Werden Patienten nach einer PA-Behandlung standardmäßig in eine fortlaufende Behandlung übergeleitet? Wenn ja, in welche?
47. Bevorzugt der Arzt bei Präparationen die Turbine oder das Rote Winkelstück?
48. Mit welchem/welchen Diamanten kombiniert der Arzt diesen Antrieb vorzugsweise?
49. Welche Präparationsform im Aproximalbereich wird bei der dentin-adhäsiven Befestigung verwendet?
50. Bezüglich konservierender Therapie: Mit welchen Methoden verbessert der Arzt vorzugsweise die zuvor erfolgte rein mechanische Kariesentfernung, um die Bakterien zu eliminieren?
51. Empfiehlt der Arzt grundsätzlich das Einsetzen von Platzhaltern nach Milchzahnentfernungen und wenn ja, welche?
52. Wie hoch ist der ungefähre Anteil der volljährigen Patienten, die keine Behinderungen oder Phobien aufweisen?
53. Werden Amalgamentfernungen standardmäßig von einer Ausleitungstherapie begleitet?
54. Welchen Antrieb nutzt der Arzt vorzugsweise bei der Entfernung von Amalgamfüllungen?
55. Werden Amalgamentfernungen standardmäßig mit Kofferdamm empfohlen?
56. Werden vor prothetischen Behandlungen die Materialien standardmäßig auf Verträglichkeit getestet?
57. Werden vor konservierenden Behandlungen die Materialien standardmäßig auf Verträglichkeit getestet?
58. Wie wird die Farbe von anzufertigendem Zahnersatz im Frontzahnbereich bestimmt?
59. Ist die Praxis barrierearm?
60. Hat das Praxisteam die technischen Möglichkeiten, um digital zu röntgen?
61. Steht ein Ultraschallskalpell (Piezochirurgie) zur Verfügung?
62. Verwendet der Arzt ein dreidimensionales Bildgebungsverfahren?
63. Kann die Praxis auf 3-D-Implantatplanung zurückgreifen?
64. Verfügt die Praxis über ein CEREC-System zur Rekonstruktion von Zahnrestaurationen?
65. Verfügt die Praxis über ein OP-Mikroskop?
66. Kann bei Behandlungen auf eine intraorale Kamera zurückgegriffen werden?
67. Hat das Praxisteam die Möglichkeit, elektronische Wurzellängenmessungen durchzuführen?
68. Steht Patienten kostenloses WLAN zur Verfügung?
69. Werden in der Praxis zahnmedizinische Lehrberufe ausgebildet?
70. Hält der Arzt Seminare oder vermittelt er fachliches Wissen in anderer Form?
71. Wie viele Tage pro Jahr verbringen der Arzt mit seinem Team außerhalb der Praxis (teamfördernde Maßnahme)?
72. In welchen Intervallen werden interne Teammeetings mit allen Mitarbeitern abgehalten?
73. Wie viele Mängelgutachten wurden in den letzten 5 Jahren zulasten der Praxis in Auftrag gegeben?
74. Wie viele davon wurden durch eine externe Stelle zuungunsten der Praxis entschieden?
75. Ist eine Praxiswebseite vorhanden?
76. Welche Informationen sind der Webseite zu entnehmen?
77. Wie werden in Ihrer Praxis Beschwerden von Patienten gehandhabt?
78. Gibt es außergewöhnliche Maßnahmen, die das Team bietet, um Patienten zu begeistern (Trusted Moments)?

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