“Ich fand das ganz große Glück, mit dir im Zug nach Osnabrück”, heißt es in einer Schlagerparodie aus den 1990er Jahren. Es ist natürlich besonders erfreulich, wenn sich herausstellt, dass die Reisebekanntschaft nicht nur überaus sympathisch, klug, witzig und attraktiv ist, sondern darüber hinaus auch noch von Beruf Zahnarzt (oder Zahnärztin). Zumindest lässt es darauf hoffen, dass das erste offizielle Date nicht in einem Schnellimbiss oder beim Konzert einer Nachwuchs-Punkrockband in einem Jugendzentrum in Osnabrück-Schinkel stattfindet.
Abgesehen von dieser vielleicht stark klischeehaften Vorstellungen bezüglich der Lebensstandards von Zahnärzten in Osnabrück ist es auch im richtigen Leben gar nicht mal so unwahrscheinlich, irgendwo in der niedersächsischen Domstadt auf einen Spezialisten für Zähne, Mund und Kiefer zu treffen. Schließlich steht bei 150 der 164.374 Einwohner Osnabrücks “Zahnarzt” im Lebenslauf. Damit ist jeder einzelne von ihnen (theoretisch) mit verhältnismäßig entspannten 1.095 Patienten ausgelastet.
Das bedeutet auch, dass er (oder sie) vielleicht außerhalb der Praxiszeiten auch noch Zeit findet, um einen Einkauf auf dem Wochenmarkt am Domhof zu tätigen oder einen Kaffee in der Krahnstraße zu trinken oder über den Johannisfriedhof zu flanieren. Also: Gehen Sie doch mal wieder raus! Und wer weiß, vielleicht finden Sie auch einen Zahnarzt (oder eine Zahnärztin) in Osnabrück. Dafür benötigen Sie noch nicht mal ein Zugticket.
Die Geschichte der 1974 gegründeten Universität Osnabrück lässt sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Mit etwa 14.000 Studierenden gehört sie zu den mittelgroßen Unis, doch im Laufe der zurückliegenden 40 Jahre hat sich die Hochschule zu einer der renommiertesten Bildungseinrichtungen der Bundesrepublik gemausert. Zu den bekanntesten Absolventen der Moderne gehören der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff (Jura) und der Musiker Heinz Rudolf Kunze (Germanistik und Philosophie).
