Als Kieferorthopädie beschäftige ich mich Tag für Tag mit der Korrektur von schiefen Zähnen und Kiefern. Dabei geht es mir nicht nur um die Ästhetik, auch wenn sie natürlich ebenfalls ein wichtiger Faktor ist, sondern besonders um die Funktion.
Für eine gute Funktion benötigt es das Zusammenspiel von Zähnen, Kiefer und zugehöriger Muskulatur. Ist dieses Zusammenspiel gestört, dann werden die Zähne schief und ein Kieferorthopäde muss eingreifen.
Schiefe Zähne haben immer eine Ursache. Wenn die gerade beschriebene Funktion gestört ist, wachsen die Kiefer nicht so, wie sie es sollen. Wenn der Oberkiefer zum Beispiel nicht ausreichend wächst, passen die Zähne nicht richtig hinein und werden deswegen schief. Damit das nicht passiert, korrigieren wir die Funktion mit kleinen Mitteln, bevor alle bleibenden Zähne da sind. Dann wachsen die bleibenden Zähne oft von Anfang an gerade, ohne dass man später eine Zahnspange braucht.
Wird eine Fehlfunktion nicht frühzeitig korrigiert, dann benötigt man später oft eine Zahnspange. Inzwischen gibt es neben der klassischen festen Zahnspange eine Reihe guter Alternativen, die von außen nicht so schnell zu erkennen sind. Daher geben sich auch viele Erwachsene noch einmal in kieferorthopädische Behandlung, um die Fehlstellung und damit einhergehende Probleme loszuwerden. Aber so weit wollen wir es gar nicht kommen lassen, auch wenn wir selbst dann noch gut helfen können.
Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, Kiefer- und Zahnfehlstellungen zu behandeln, wenn die Zähne schon schief gewachsen sind. Besonders beliebt sind natürlich die “unsichtbaren” Varianten. Ein Beispiel dafür ist die Lingualtechnik, bei der Brackets und Drähte nicht von außen, sondern von innen an den Zähnen angebracht werden. Am Anfang müssen sich die Patienten etwas an das neue Mundgefühl gewöhnen, doch dann verläuft die Behandlung genauso wie bei einer klassischen festen Zahnspange.