Herzensangelegenheit Dr. Rollny: Klimaneutrale Praxis

Was ist Ihre Herzensangelegenheit?

Umweltverträglich und -bewusst zu leben. Selbstverständlich gilt das auch für meine Praxis. Deshalb habe ich 2019 begonnen, meine Praxis klimaneutral zu entwickeln.

Ich möchte meinen Teil dazu beizutragen, dass unsere Umwelt geschützt wird. Für dieses Engagement wurden wir 2019 von der Fokus Zukunft GmbH & Co. KG mit dem Siegel “Klimaneutrales Unternehmen” belohnt. Wir sind übrigens die erste Zahnarztpraxis, die dieses Siegel erhalten hat.

Warum investieren Sie genau in dieses Thema Zeit und Engagement?

Das Thema Umweltschutz ist doch lebensnotwendig für uns alle. Sehen Sie sich die Aktionen von Greta Thunberg an, ihr Handeln und ihre Forderungen beeindrucken und überzeugen mich.

Ich wusste immer, dass ich etwas tun muss, nur nicht, wie! Bei einem Vortrag in München lernte ich Peter Friess, Geschäftsführer der Focus Zukunft GmbH & Co. KG kennen und war begeistert von seinen Ideen.

Also habe ich angefangen, mich intensiver mit diesem Thema zu beschäftigen. Ich war überrascht, wie viele Möglichkeiten es tatsächlich gibt, Energie zu sparen und so auf relativ einfachem Wege mehr für die Umwelt zu tun.

Jeder Mensch kann seinen Beitrag leisten, die Welt zu verändern. Auch ich möchte meinen Teil dazu beitragen und ein Stück weit auch als Vorbild für meine KollegInnen, PatientInnen und Mitarbeiterinnen dienen.

Wie findet die Umsetzung statt?

Die Zertifizierung lief über die Nachhaltigkeitsberatung Fokus Zukunft in enger Zusammenarbeit mit Peter Friess. Als erstes musste mit einem detaillierten Fragebogen unsere Emissionsbilanz berechnet werden. Alle relevanten Daten zum Wärme- und Stromverbrauch, zum Kraftstoffverbrauch der firmeneigenen Fahrzeuge, Fortbildungen sowie der Arbeitswege meiner Mitarbeiterinnen und weitere Daten zum Verbrauchsmaterial der Praxis, Papierverbrauch und Abfallaufkommen wurden erhoben und flossen in die Bilanz ein. Dadurch konnten notwendige Minderungspotenziale erkannt, Maßnahmen erarbeitet und deren Wirksamkeit bewertet werden.

Es funktioniert nach einem klaren Plan: 1. Berechnung der bisherigen Energiebilanz wie ich vorher ausgeführt habe. 2. Kompensation dieser CO2-Emissionen mit Klimaschutzprojekten – und nein, das ist kein „moderner Ablasshandel“, wie es so oft von Menschen bezeichnet wird, die gar nichts tun. Kompensation bedeutet, konkrete Verantwortung für mein Handeln zu übernehmen wie es im Kyoto-Protokoll bereits 1997 von den Vereinten Nationen international beschlossen wurde. 3. Einsparpotenziale erkennen. 4. Einsparpotenziale umsetzen 5. Erneute Berechnung der reduzierten Energiebilanz 6. Förderung von Klimaschutzprojekten in Entwicklungs- und Schwellenländern kann die Summe der restlichen und leider noch unvermeidbaren CO2-Emissionen nochmals ausgeglichen werden, denn auch eine reduzierter Energieverbrauch ist immer noch Energie, die ich verbrauche. 7. Nach weiteren Einsparpotenzialen schauen

Deshalb sind wir eine klimaneutrale Zahnarztpraxis, worauf wir richtig stolz sind.

Meine 1. Maßnahme, um unsere CO2-Emissionen zu reduzieren : von konventionellem Strom auf Strom aus 100% erneuerbaren Energien umzusteigen.

Die 2.: Beschichtung der Praxisfenster mit wärmedämmender Folie, was in den Sommermonaten den bisherigen Einsatz von Klimageräten stark reduziert hat. Allein mit diesen beiden Massnahmen konnten wir unsere CO2-Emissionen um sage und schreibe 48% reduzieren.

Die 3. Maßnahme: Alle Heizkörper in der Praxis wurden mit elektronischen Sensoren umgerüstet, die nachts und am Wochenende die Temperatur um 4 Grad senken und sich automatisch an unsere Arbeitszeiten und Außentemperatur richten. Dies hat nochmals gewaltig unseren Energieverbrauch reduziert.

Lassen Sie mich noch die vielen kleinen, so wichtigen Massnahmen aufzählen: bewussterer Umgang mit Müll, deren Erzeugung, Vermeidung und konsequente Trennung, da steckt viel Potential. Umstieg von klimabelastendem Plastik auf klimaneutrale Patientenbecher, Strohhalme aus Stärke, Modelle-Papiertüten, Mehrweg-Glasflaschen, bei der Auswahl medizinischer Geräte sehen wir genau auf deren Energieeffizienz. Wenn NeupatientInnen den Anamnesebogen ausfüllen, erhalten sie von uns einen Kugelschreiber aus recyclebarem Kunststoff, den sie mit nachhause nehmen können u.v.m.

Wir können so viel tun! Wir wollen in den kommenden Monaten noch um ca. 10 % reduzieren. Inzwischen macht das allen so viel Freude, eine tolle Dynamik hat sich im Team entwickelt, das überträgt sich: unsere Auszeichnung als klimaneutrale Zahnarztpraxis finden unsere Patientinnen und Patienten richtig toll und kommen sogar mit Ideen auf uns zu.

Warum lohnt sich dieses Engagement für Sie?

Weil ich auf diesem Wege etwas für die Umwelt tun kann und verantwortlich mit unseren Ressourcen umgehe.

Zum anderen lohnt es sich, weil ich ein Vorbild für die Menschen in meinem Umfeld sein kann. Nicht nur meine Mitarbeiterinnen sind voll mit dabei, auch mit den PatientInnen kommen wir oft über dieses Thema ins Gespräch. In unserem Warteraum liegen Zeitschriften und Infos zum Thema aus.

In letzter Zeit kommen auch vermehrt Nachfragen von KollegInnen, die sich ebenfalls für das Konzept einer klimaneutralen Praxis interessieren. Gerne gebe ich meine Informationen weiter. Ich bin froh, auf diese Weise meinen Teil zu einer gesünderen Welt beizutragen.

Mehr über Dr. Hans-Georg Rollny und seine Praxis erfahren Sie hier.
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