Wie Sie Ihre Praxis online in den digitalen Medien, also auf Ihrer Homepage und auf Social Media darstellen ist maßgeblich dafür, welchen Eindruck potentielle Patienten von Ihnen gewinnen. Praxisberater Harald Kamke ist mit dieser Thematik sehr vertraut und gibt im Video wichtige Tipps, worauf Sie achten sollten.
Wieviel darf eine Praxiswebsite kosten?
Pauschale Preise für die Erstellung einer Website lassen sich natürlich nicht nennen, dafür gibt es zu viele Variablen. Einen großen Unterschied macht es beispielsweise, ob in diesem Zusammenhang auch Videos produziert werden, denn das bedeutet für eine Agentur einen erheblichen Mehraufwand.
Groß rechnen kann man für eine Homepage ohne Video mit 3000-4000 Euro, mit Video sind es dann eher 6000-7000 Euro. Der Vorteil eines Videos ist unter anderem, dass sich die Praxis damit wesentlich besser darstellen lässt, als mit unbeweglichen Fotos.
Bei der Erstellung von Videos ist darauf zu achten, dass vor allem der Sympathiefaktor vermittelt wird. Vermeiden Sie leere Phrasen wie “Wir sind ihr kompetenter Partner vor Ort”, sondern konzentrieren Sie sich darauf, Ihre Praxisatmosphäre darzustellen und Sympathiepunkte zu sammeln. Wie bei Fotos auch gilt außerdem: für die Homepage nur professionell gedrehte Videos, für die sozialen Medien tut es auch ein Handyvideo.
Welches Medium sollte ich nutzen?
Die Frage nach dem richtigen Medium ist im Grunde nicht die wesentliche, sondern vielmehr die Frage nach der Zielgruppe, die Sie erreichen wollen. Wenn die Antwort darauf klar ist, ergibt sich dadurch auch die Antwort auf die Frage nach dem richtigen Medium.
Möchten Sie zum Beispiel das Thema Implantate in den Vordergrund stellen, richten Sie sich damit an eine Zielgruppe von Patienten, die älter als 50 sind. Diese Menschen erreichen Sie nicht mit Werbekampagnen über Google oder die Sozialen Medien, sondern durch klassische Print-Werbung.
Print-Werbung ist, entgegen der Meinung mancher, nach wie vor ein wichtiges Medium und nicht zu vernachlässigen, gerade wenn Sie eine ältere Zielgruppe ansprechen möchten.
Auch Radio-Werbung kann ein gutes Medium sein, zum Beispiel in großen Städten mit viel Konkurrenz. Grundsätzlich ist jedes Medium denkbar und je nach Situation und Zielgruppe hilfreich oder weniger hilfreich.
Was denkt der Patient?
Um sich leichter in die Rolle des Patienten hineinversetzen zu können, ist es hilfreich, sich die verschiedenen Phasen, in denen sich ein Patient befinden kann, vor Augen zu führen.
Die erste Phase ist die Bewusstseinsphase. Der Patient ist sich der Relevanz seiner Zahngesundheit bewusst und weiß auch, dass ein regelmäßiger Zahnarztbesuch wichtig ist. Er weiß, dass er für seine Gesundheit auf eine gute Zahnpflege achten muss. Er ist aber mit seinem aktuellen Zahnarzt zufrieden und hat kein Bedürfnis, zu einem anderen Zahnarzt zu wechseln. In dieser Phase sollten Sie die Aufmerksamkeit des Patienten auf Ihrer Praxis halten, zum Beispiel durch Printwerbung, die dem Patienten immer wieder in Erinnerung ruft, dass Sie hier der Zahnarzt vor Ort sind.
Kommt bei dem Patienten Unzufriedenheit auf, zum Beispiel weil er merkt, dass seine Zähne gelblich sind, rutscht er in die Überlegungsphase. Er hat also ein konkretes Problem und sucht dafür eine Lösung. Hier reicht es nicht mehr, dem Patienten zu signalisieren, dass Sie da sind, sondern Sie müssen ihm Antworten auf seine Fragen bieten. Dafür eignet sich zum Beispiel die Website, auf der Sie Ihre Leistungen darstellen können.
Als nächstes kommt es zur Entscheidungsphase, in der der Patient sein Problem angeht. Hier müssen Sie also die Lösung bieten, nach der der Patient sucht und sie überzeugend darstellen. Wenn Sie also für das Office-Bleaching stehen, vermitteln Sie dem Patienten: wir können etwas gegen verfärbte Zähne unternehmen, wir bieten das Office-Bleaching an, weil es diese oder jene Vorteile mit sich bringt. Dadurch können wir das Problem lösen. Je nach Lösung (Bleaching, Implantate) zielen Sie auf unterschiedliche Zielgruppen und sollten daher unterschiedliche Medien wählen.
Sympathiewerte über Social Media
Sympathiewerte können Sie vielleicht am einfachsten über spannende und lebendige Social Media Postings erzielen. Das hilft weniger bei der Gewinnung von Neupatienten, kann aber ein hilfreiches Mittel für die Ansprache von neuen Mitarbeiterinnen sein.
Es kann sich also lohnen, in den sozialen Medien zu präsentieren, wie Sie ausbilden, wie die Arbeitsatmosphäre ist, welche Teamevents bei Ihnen stattfinden.
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