Wie kann es gelingen, eine Zahnarztpraxis finanziell stabil aufzustellen? Wie können Sie so vorsorgen, dass Sie auch finanziellen Krisen standhalten können? Im Video erzählt Praxisberater Detlef Diehr, was er seinen Zahnärzten mit auf den Weg gibt und worauf Sie achten sollten, um finanzielle Stabilität zu erreichen.
Fünf Stufen zur finanziellen Stabilität
1. Ertragreiche Praxis
Die Grundlage für finanzielle Stabilität ist natürlich eine ertragreiche Praxis. Es beginnt also schon beim Praxiskauf: wenn Sie eine Praxis kaufen, die nicht besonders ertragsstark ist beziehungsweise in die Sie erst einmal viel investieren müssen, bevor Sie einen guten Ertrag erhalten, haben Sie eine deutlich schlechtere Ausgangsposition.
Um für eine ertragreiche Praxis zu sorgen, brauchen Sie zunächst einmal eine Finanzplanung. Die Finanzplanung brauchen Sie nicht nur für die Bank, sondern vor allem zur Kontrolle: bin ich im gewünschten Ertragsbereich? Mit einem klaren Kontenmodell behalten Sie den Überblick und können schnell erkennen, ob es an einer Stelle Probleme gibt.
Wichtig ist außerdem die Trennung von privaten und unternehmerischen Zahlungen. Zahlen Sie sich selbst ein Gehalt, als wären Sie Ihr eigener Angestellter.
2. Ausgabenkonzept
Für die finanzielle Stabilität ist ein gutes Ausgabenkonzept, vor allem im privaten Bereich, sehr wichtig. Gerade für Existenzgründer ist es verhältnismäßig einfach, das gut umzusetzen. Da Sie sich sowieso noch auf einem niedrigen Ausgabenniveau befinden, können Sie dieses Level so beibehalten und geben so nicht zu schnell zu viel Geld aus.
3. Finanzieller Notanker
Für den Fall der Fälle, falls eine größere Krise über Sie hereinbricht, benötigen Sie einen finanziellen Notanker. Der sollte so viel Geld umfassen, dass Sie ein halbes Jahr damit überbrücken können, also ihr sechsfaches Monatsgehalt. Vermutlich und hoffentlich werden Sie diesen Notanker nie anrühren müssen, dennoch ist es wichtig, ihn zu haben.
Auch unabhängig von der Praxisinhaberschaft ist es für jeden Angestellten, zum Beispiel Ihre Praxismanager oder Zahnmedizinischen Angestellten sinnvoll, sich das Geld für eine sechsmonatige finanzielle Reichweite beiseite zu legen.
4. Finanzieller Praxisschutz
Nun kommen wir zum finanziellen Schutz Ihrer Praxis. Auch hier geht es darum, mit der Rücklage die fixen Kosten für sechs Monate abdecken zu können. So sind Sie für kleine und größere Krisen gerüstet, wenn beispielsweise ein Wasserschaden Ihre Praxis vorübergehend unbenutzbar machen sollte oder eine Pandemie die Patientenzahlen eine zeitlang zurückgehen lässt.
Natürlich handelt es sich dabei um sehr viel Geld. Am Vorbild großer Firmen wie Apple oder Microsoft sehen wir jedoch, dass das durchaus ein gängiges und lohnenswertes Vorgehen ist.
5. Altersvorsorge
Wenn alle anderen Punkte erreicht sind, können Sie sich um Ihre persönliche Altersvorsorge kümmern und ihr Geld klug anlegen und investieren. Wenn es gut läuft und Sie es geschickt angehen, können Sie dieses Ziel in etwa 2-3 Jahren erreichen.
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