Gesunde und schöne Zähne sind für uns Menschen nicht nur in ästhetischer Hinsicht wichtig, sondern auch in funktioneller. Sie helfen uns dabei, Nahrung zu zerkleinern, und haben abgesehen davon großen Einfluss auf unsere Aussprache.
Doch woraus besteht eigentlich der menschliche Zahn? Was macht ihn so robust? Und was sind Zahnschmelz, Dentin, Pulpa & Co.?
Die äußere Gestalt des Zahnes: Zahnkrone und Zahnwurzel
Betrachtet man einen menschlichen Zahn von außen, dann lassen sich zunächst einmal Zahnkrone und Zahnwurzel voneinander unterscheiden. Die Zahnkrone ist der sichtbare Teil des Zahns, d. h. der Teil, den wir sehen, wenn uns eine Person anlächelt. Er macht zusammen mit unseren Zahnfleisch die Zahnästhetik aus. Die Zahnwurzel dagegen ist fest im Kieferknochen verankert und sorgt zusammen mit dem Zahnhalteapparat dafür, dass der Zahn stabilen Halt hat.
Zahnhals – Verbindungsglied zwischen Zahnkrone und Zahnwurzel
Verbunden werden Zahnkrone und Zahnwurzel vom sogenannten Zahnhals. Auch er ist wie die Zahnwurzel in der Regel von Zahnfleisch umschlossen. Kommt es allerdings zu einem Zahnfleischrückgang – etwa durch eine Parodontitis oder falsches Putzen – werden auch die Zahnhälse sichtbar. Häufig verursachen die offenliegenden Zahnhälse Schmerzen, denn die Schutzschicht aus Zahnschmelz ist an den Zahnhälsen nicht so dick wie an der Zahnkrone. Das bedeutet auch, dass sich der Zahnschmelz an den Zahnhälsen schneller abbauen kann und der Zahn äußeren Einwirkungen schutzlos ausgeliefert ist. Der unter dem Zahnschmelz befindliche Zahnzement ist nicht so widerstandsfähig wie der Zahnschmelz und reagiert daher empfindlicher auf Kaltes, Heißes, Süßes und Saures und kann von Bakterien schneller angegriffen werden.
Von Zahnschmelz, Dentin & Co.
Die Zahnkrone besteht aus mehreren Schichten. Ganz außen befindet sich der Zahnschmelz. Er besteht hauptsächlich aus Hydroxylapatit (Kalziumphosphat) und ist zugleich die härteste Substanz unseres Körpers. Zur Wurzel hin läuft der Zahnschmelz immer weiter aus, sodass schon der Zahnhals nur noch von einer dünnen Schicht umgeben ist.
Zahnschmelz – hart, aber nicht unverwundbar
Dass Zahnschmelz besonders hart ist, bedeutet allerdings nicht, dass er nicht angreifbar ist. Zwar ist die Substanz in gesundem Zustand bakteriendicht, doch insbesondere säurehaltige Lebensmittel sorgen dafür, dass sich Kalzium und Phosphat aus ihr herauslösen. Infolgedessen wird der Zahnschmelz beschädigt, die Zähne brüchig, empfindlich und – wenn man ganz genau hinschaut – sogar durchsichtig. Auch gelbe Zähne können Folge eines Zahnschmelz-Rückgangs sein, denn baut sich der Zahnschmelz ab, schimmert das Dentin durch die Schicht hindurch.
Nun gibt es bekanntlich für alles eine Lösung, doch ausgerechnet der Zahnschmelz kann sich nicht selbst wiederherstellen, weil er nicht durchblutet wird. Auch die Wissenschaft hat bisher keine handfeste Lösung parat.
Dentin – Hauptbestandteil unserer Zähne
Unter dem Zahnschmelz befindet sich eine Schicht aus Zahnbein, das sogenannte Dentin. Das Dentin macht den größten Teil der Zahnsubstanz aus. Es reicht von der Zahnkrone (Kronendentin) bis hin zur Wurzelspitze (Wurzeldentin), wo es nicht mehr von Zahnschmelz, sondern vom sogenannten Wurzelzement umgeben ist, einem Teil des Zahnhalteapparates.
Dentin ist härter als Knochen, aber weicher als Zahnschmelz. Es reicht bis hin zur Wurzelspitze, und ist – anders als Zahnschmelz – ein lebendes Gewebe. Versorgt wird es durch Kanäle, die von der Pulpa in das Zahnbein reichen. Dadurch kann sich die Substanz noch bis ins hohe Alter immer wieder selbst regenerieren.
Pulpa – lebendige Struktur des Zahnes
Hinter dem Dentin trifft man auf einen Hohlraum, in dem das Zahnmark, die sogenannte Pulpa, liegt. Sie erstreckt sich vom unteren Ende der Zahnkrone bis hinein in die Wurzelspitzen. Hier befinden sich neben Bindegewebe und Zellen zur Herstellung von Dentin Blutgefäße und Nervenbahnen, die in die Pulpa hinein- und auch wieder hinausgehen. Im Innern unserer Zähne befindet sich also eine lebendige Struktur, ein Immunsystem, das der Nährstoffversorgung dient, aber auch Reize wie Hitze und Kälte weiterleitet.
Der Zahnhalteapparat
Damit wir vernünftig sprechen und kauen können, müssen die Zähne fest verankert sein. Für den stabilen Halt sorgt deshalb der Zahnhalteapparat (Parodontium), der aus Zahnfleisch (Gingiva), Alveolarknochen, Wurzelzement und Wurzelhaut (Periodontium) besteht.
Unsere Zähne – stabil und beweglich
Anders aber als Zahnimplantate sitzen unsere Zähne nicht so fest im Zahnfach (Alveolen), dass sie sich nicht bewegen könnten. Stattdessen sind unsere Zahnwurzeln umgeben von der sogenannten Wurzelhaut. Sie besteht aus Bindegewebe und zugfesten Kollagenfasern und enthält zusätzlich Gefäße und Nervenbahnen. Dadurch können unsere Zähne dem Kaudruck standhalten und gleichzeitig beweglich bleiben. Das Verbindungsglied zwischen unseren Zahnwurzeln und der Wurzelhaut ist der Wurzel- bzw. Zahnzement, der zu einem Großteil aus Mineralien, aber wie die Wurzelhaut ebenfalls aus Kollagenfasern besteht.
Zahnfleisch – Schutz für Wurzel und Zahnhals
Der sichtbare Teil des Zahnhalteapparates ist unser Zahnfleisch. Es dient der Wurzelhaut und den Zahnhälsen als Schutz und verläuft in gesundem Zustand fest um die Zähne. Die kleine Vertiefung, die wir dabei sehen, entsteht, weil sich das Zahnfleisch etwas nach innen stülpt. Entzündet sich das Zahnfleisch (Gingivitis), kann sich die Furche zu einer Zahnfleischtasche entwickeln und im schlimmsten Fall eine Parodontitis entstehen.
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