Wir alle wünschen uns ein blendend weißes Gebiss mit starken, geschlossenen Zahnreihen. Doch das Leben verläuft zuweilen anders als gedacht. Selbst tägliches Zähneputzen, regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt und andere Prophylaxe-Maßnahmen können nicht immer verhindern, dass Zahnsubstanz verloren geht – sei es durch Kariesbefall, nächtliches Zähneknirschen (Bruxismus) oder Sportunfälle.
Kommt es gar zum Verlust eines oder mehrer Zähne, benötigen wir Zahnersatz – das Kerngebiet der Prothetik. Der passende Zahnersatz stellt die Hauptfunktionen des Gebisses wieder her, d. h. Kauen und Sprechen. Er ist aber auch ein Plus für die Ästhetik, sprich: ein Gebiss ohne abgebrochene oder fehlende Zähne lässt uns einfach besser aussehen.
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Ursachen und Folgen von Zahnverlust
Warum wir Zahnlücken haben, kann verschiedene Gründe haben – einigen Menschen fehlen von Natur aus Zähne, anderen verlieren sie infolge eines Unfalls. In den meisten Fällen sind die Ursache jedoch Bakterien. Sie greifen in Form von Karies oder Parodontitis Zähne und Kieferknochen an und können, sofern sie unbehandelt bleiben, zum Verlust der Zähne führen.
Sprachprobleme, Fehlstellungen und Knochenabbau
Man selbst mag eine Zahnlücke vielleicht nicht so schlimm finden, insbesondere wenn sie sich im hinteren Seitenzahnbereich befindet. Tatsächlich aber kann sich der Verlust von Zähnen negativ auf unsere Mundgesundheit auswirken. Neben Artikulationsproblemen, die besonders bei Zahnverlust im Frontzahnbereich auftreten, oder Zahn- und Kieferfehlstellungen kommt es besonders zum Abbau der Knochensubstanz. Der Grund: Fehlt ein Zahn, fehlt auch ein Gegenspieler und dadurch wiederum eine gleichmäßige Belastung des Kieferknochens. Die braucht es aber, um die Knochensubstanz aufrechtzuerhalten. Regenerieren – zum Beispiel für eine bevorstehende Implantation – lässt sich dann nur noch durch einen künstlichen Knochenaufbau (Augmentation).
In Ausnahmefällen kein Zahnersatz nötig
In Ausnahmefällen kann es vorkommen, dass die Zahnreihe genügend Abstützung bietet, sodass eine einzelne Zahnlücke nicht zwangsläufig versorgt werden muss. Regelmäßig kontrolliert werden sollte sie aber in jedem Fall.
Zahnersatz – von herausnehmbar bis festsitzend
Zahnersatz gibt es heute in vielen verschiedenen Formen: Ob Kronen, Brücken, Prothesen oder Implantate – Doch nicht jede prothetische Lösung ist für jeden Patienten gleichermaßen geeignet. Welcher Zahnersatz letzten Endes verwendet wird, hängt von der individuellen Mundsituation ab, und nicht zuletzt auch von den finanziellen Möglichkeiten.
Zahnersatz genau abstimmen
Für Brücken etwa muss der Zahnarzt die Nachbarzähne beschleifen. Das ist bei gesunden Nachbarzähnen allerdings keine gute Wahl, denn die sollten nach Möglichkeit nicht auch noch beschädigt werden. Stattdessen könnte ein Zahnimplantat infrage kommen – im Gegensatz zur Brücke allerdings die weitaus kostspieligere Variante. Auch Vorerkrankungen wie Parodontitis spielen im Rahmen der prothetischen Versorgung eine große Rolle.
Es wird also deutlich: Zahnersatz sollte gut überlegt und auf die individuelle Situation abgestimmt sein. Denn ob Zahnimplantat oder nicht – am Ende geht es immer um eine, im wahrsten Sinne des Wortes, Investition in die eigene Gesundheit.
Von Metall bis Keramik
Zahnersatz gibt es nicht nur in unterschiedlichen Formen, sondern auch aus unterschiedlichen Materialien. Früher hat man in der Regel Metall für die Herstellung von Kronen oder Brücken verwendet und auch heute noch ist Zahnersatz aus Metall die Kassenleistung. Mittlerweile greifen Patienten jedoch mehr und mehr auf Zahnersatz aus Keramik zurück. Der ist zwar nicht so stabil und bruchfest wie Metall, allerdings die verträglichere und ästhetischere Lösung.
Zahnersatz hat seinen Preis
Je nachdem für welche Art von Zahnersatz und für welches Material man sich entscheidet, muss man bisweilen tief in die Tasche greifen. Die gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen zwar eine Regelversorgung, die deckt aber gewöhnlich nur die Hälfte der Kosten ab. Darüber hinaus gilt sie auch nur für Kronen, Brücken und Prothesen.
Die beste und kostengünstigste Lösung ist und bleibt damit eine gute Vorsorge, denn so kommt es hoffentlich erst gar nicht zum Zahnverlust.
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