Zahngold war lange Zeit die Luxusvariante einer Zahnfüllung und wurde auch für Zahnersatz wie Inlays und Zahnbrücken verwendet. Mittlerweile entscheiden sich Patienten eher für Kunststoff oder Keramik, denn anders als Zahngold sind die zahnfarbenen Werkstoffe kaum als Restauration erkennbar. Doch was passiert eigentlich mit unserem Zahngold, wenn es ausgetauscht wird? Wem gehört das Zahngold nach der Entfernung?
Zahngold – was ist das?
Wenn man von Zahngold spricht, dann meint man kein reines Gold, sondern eine Zusammensetzung aus Gold und verschiedenen anderen Metallen wie Platin, Palladium, Silber, Kupfer oder Iridium. Solche Zusammensetzungen mehrerer Metalle bezeichnet man als Legierung. Gold gehört dabei zu den Edelmetall-Legierungen, auch EM-Legierungen genannt. Der Grund, dass Gold mit anderen Metallen versetzt wird, liegt in seiner Materialbeschaffenheit. Reines Gold wäre viel zu weich, um dem Kaudruck standhalten zu können, und daher als Material für Füllungen und Zahnersatz ungeeignet. Zusammen mit anderen Metallen dagegen ist Gold besonders stabil, langlebig und kann zudem präzise verarbeitet werden.
Zahngold früher und heute
Unter anderem deshalb war Gold lange Zeit sehr beliebt, wenn es um Füllungen, Inlays oder andere Formen von Zahnersatz ging – nicht zuletzt war das luxuriöse Zahngold auch eine Art Statussymbol. Obwohl sogenannte Goldhämmerfüllungen schon im 17. Jahrhundert nachgewiesen wurden, erlebte der edelmetallhaltige Werkstoff erst später, d. h. im 19. Jahrhundert, vor allem aber in den 1970er und 1980er Jahren seine Hochzeit.
Mittlerweile ist das nicht mehr so, denn viele Patienten sind auf der Suche nach zahnfarbenen, ästhetischen Lösungen. So werden Kunststoff und Keramik bei Patienten immer beliebter – auch aufgrund des Goldpreises. Zahngold hat deshalb zwar noch lange nicht ausgedient, anders aber als noch vor rund fünfzig Jahren ist es heute in Zahnarztpraxen eher eine Seltenheit.
Altes Zahngold einlösen, aufbewahren oder spenden
Doch was passiert eigentlich, wenn man seine alten Restaurationen aus Zahngold durch Füllungen oder Zahnersatz aus Keramik oder Kunststoff ersetzen lassen möchte? Darf man das Zahngold behalten?
Im Grunde ist die Antwort einfach, denn Zahngold ist Eigentum des Patienten. Das bedeutet also, der Patient entscheidet, was nach der Entfernung mit dem alten Zahngold passiert. So kann er das Zahngold in einem der vielen Goldankauf-Börsen einlösen und unter Umständen mit einem kleinen Obolus nach Hause gehen, das Zahngold aufbewahren oder für einen guten Zweck spenden. Viele Zahnarztpraxen zum Beispiel sammeln altes Zahngold, um gemeinnützige Einrichtungen aus dem sozialen und kulturellen Bereich zu unterstützen.
Vielleicht fällt dem einen oder anderen Patienten ja auch noch eine weitere Verwendungsmöglichkeit ein. In jedem Fall aber darf der Patient das Zahngold behalten.
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