Wie teuer ein Werkstoff ist, hängt nicht zuletzt vom Herstellungsaufwand ab. Der war früher für Keramik besonders hoch, sodass die Versicherungen nur die Kosten für Zahngold getragen haben. Das hat sich heute komplett geändert. Mittlerweile sind Füllungen und Zahnersatz aus Keramik nicht teurer als Füllungen, Inlays, Kronen oder Brücken aus Zahngold – im Gegenteil.
Was ist Zahngold?
Goldfüllungen und Zahnersatz aus Gold waren in den 1970er und 1980er Jahren das Nonplusultra. Nicht ohne Grund, denn sie sind besonders stabil und langlebig. Bei Zahngold handelt es sich allerdings nicht um reines Gold – das nämlich wäre viel zu weich und alles andere als für Füllungen, Inlays, Kronen oder Brücken geeignet. Stattdessen handelt es sich bei Zahngold um eine Zusammensetzung aus mehreren Metallen, darunter neben Gold auch Platin, Palladium, Silber, Kupfer oder Iridium. Solche Zusammensetzungen bezeichnet man auch als Legierung. Zahngold gehört dabei zu den sogenannten Edelmetall-Legierungen (EM-Legierungen).
Was ist Dentalkeramik?
Heute kommt Zahngold immer seltener zum Einsatz, einerseits wegen des Goldpreises, andererseits legen Patienten mehr und mehr Wert auf Alternativen zu Zahnmetallen und eine gute Zahnästhetik. So werden Restaurationen heute aus Dentalkunststoff, vor allem aber aus Dentalkeramik hergestellt. Bei Dentalkeramik handelt es sich um ein zahnfarbenes, leicht transparentes und belastbares Material, das hauptsächlich aus Feldspat (60-80 m%) und Quarz besteht. Vom Körper wird Dentalkeramik äußerst gut angenommen. Außerdem hat es als Material für Füllungen, Kronen, Implantate, Brackets und vieles mehr einen breiten Anwendungsbereich.
Zahngold vs. Keramik: Kosten
Die Keramikherstellung war damals noch sehr teuer, weshalb nur Gold von den Krankenkassen finanziert wurde und damit die günstigere Lösung für Zahnfüllungen und Zahnersatz war. Heute hat sich auch das geändert. Zahngold hat nicht nur an Beliebtheit verloren, weil es den steigenden ästhetischen Ansprüchen der Patienten nicht mehr gerecht wird, sondern auch, weil es durch den schwankenden Goldpreis oft teurer ist als Füllungen, Brücken oder Kronen aus Keramik.
Keramik oft günstiger als Zahngold
Anders als früher kann Keramik also die kostengünstigere Variante sein, wenngleich Dentalkeramik (wie auch mittlerweile Zahngold) nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt wird. Unterscheiden muss man außerdem zwischen Zahnersatz, Füllungen aus reiner Keramik und Keramikverblendungen. Keramikverblendungen sind gewissermaßen die Sparversion der Keramikrestaurationen. Sie bestehen aus einer einfachen Legierung aus Silber und Palladium, auf die wiederum eine Schicht aus Keramik eingebrannt wird.
Gesetzlich Versicherte müssen für Zahngold und Keramik zahlen
Wer gesetzlich versichert ist und sich für eine Füllung, ein Inlay oder eine Krone aus Gold oder Keramik entscheidet, muss also in jedem Fall dazubezahlen. Wie viel, das lässt sich wie so oft nicht pauschal sagen. Privat versicherten Patienten, Patienten mit Zahnzusatzversicherung und beihilfeberechtigte Patienten sollten sich vor der Behandlung zunächst über ihren Versicherungstarif bzw. die geltende Beihilfeverordnung informieren. Die entscheidet nämlich darüber, ob die Behandlungskosten erstattet werden.
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