Für Teenager und Erwachsene ist der Gedanke an eine Zahnspange oft sehr unangenehm. Die Gründe dafür sind ästhetischer Natur. Glücklicherweise gibt es inzwischen Möglichkeiten, eine (nahezu) unsichtbare Zahnkorrektur durchzuführen. Aligner sind, neben festen und herausnehmbaren Zahnspangen, eine dieser Möglichkeiten.
Die Fachzahnärztin für Kieferorthopädie Margarita Lietzau vom Dentalsplace in Berlin erklärt, was es damit auf sich hat.
Was ist ein Aligner?
Aligner sind sehr dünne, transparente Kunststoffschienen, mit deren Hilfe sich Zahnkorrekturen durchführen lassen. Ob sie sinnvoll sind oder nicht, entscheidet der Kieferorthopäde natürlich individuell. Die Forschung ist in diesem Bereich sehr aktiv und so können inzwischen die verschiedensten Zahn- und Kieferfehlstellungen damit behandelt werden:
- Lückenstand:
die Zähne stehen zu weit auseinander, es sind Lücken zwischen den Zähnen - Engstand:
die Zähne stehen zu eng beieinander - Tiefbiss:
der Unterkiefer sitzt zu weit hinten, wodurch die oberen Vorderzähne beim Zubeißen die unteren Zähne fast komplett verdecken (üblicherweise überlappen sich die Zähne nur etwa 1-2 mm) - Offener Biss:
beim Zusammenbiss bleibt ein Abstand zwischen den Vorderzähnen, sie treffen nicht aufeinander - Kreuzbiss:
die Zähne des Ober- und des Unterkiefers liegen nicht symmetrisch übereinander - Progenie:
Fehlbiss, bei dem die unteren Schneidezähne vor den oberen stehen
Wie funktioniert die Behandlung mit Alignern?
Für die Erstellung der Kunststoffschienen nimmt der Kieferorthopäde zunächst einen Abdruck von Ihrem Kiefer. Dieser wird mithilfe eines Scanners digitalisiert (sofern er nicht ohnehin schon digital erstellt wurde). Am Computer kann der Zahnmediziner nun den Zielzustand Ihres Gebisses simulieren, also digital die Änderungen an den Zähnen und am Kiefer vornehmen, die mit dem Einsatz der Aligner erreicht werden sollen. Auf dieser Grundlage werden mehrere Schienen erstellt, die sich in Form und teilweise auch Materialstärke leicht unterscheiden.
Die Schienen für Ihre Behandlung nehmen Sie mit nach Hause. Jede Schiene wird für etwa zwei Wochen getragen, danach tauschen Sie sie gegen die nächste Schiene aus. Idealerweise lassen sie sich ohne Komplikationen bis zu 22 Stunden am Tag tragen.
Lediglich zum Essen und Reinigen sollten sie herausgenommen werden. Dadurch werden die Zähne langsam, aber schonend in ihre Idealposition gerückt. Grundsätzlich gilt: Je länger die Tragezeit, desto schneller tritt der gewünschte Effekt ein. Zur Erfolgskontrolle vereinbaren Sie regelmäßige Termine bei Ihrem Kieferorthopäden. Die Schienen lassen sich einfach unter warmem Wasser reinigen, bei Bedarf auch mit Zahnpasta.
Die Kosten für eine Behandlung mit Alignern sind vom Patienten selbst zu tragen.
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