Die Kieferorthopädie ist ein Teilgebiet der Zahnmedizin. Sie befasst sich mit der Prävention, Diagnose und Behandlung von Fehlstellungen der Zähne und des Kiefers.
Viele, besonders erwachsene Patienten suchen den Kieferorthopäden auf, um rückwirkend Fehlstellungen korrigieren zu lassen. Der Grund: Sie möchten ihre Zahnästhetik verbessern.
Bei der Behandlung von Zahn- und Kieferfehlstellungen geht es aber nicht nur darum, eine perfekte Ästhetik herzustellen, sondern auch um medizinische Aspekte – schließlich kann ein falscher Biss unsere Kau- und Schluckfunktion genauso wie unsere Aussprache beeinträchtigen und sich insgesamt negativ auf den Körper und die Muskulatur auswirken. In der Kieferorthopädie gehen Ästhetik und Funktion daher Hand in Hand.
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Zahnspangen: von festsitzend bis herausnehmbar, von sichtbar bis unsichtbar
Eine Zahnspange ist ein medizinische Apparatur, mit deren Hilfe Zahn- und Kieferfehlstellungen therapiert werden. Zähne werden dabei mit sanften Kräften in die richtige Position bewegt.
Am bekanntesten sind wohl die klassischen Metallbrackets, die an der Vorderseite der Zähne befestigt und mit Drähten verbunden werden. Doch mittlerweile gibt es sehr viel mehr Möglichkeiten, um Zähne und Kiefer zu korrigieren. Keramikbrackets zum Beispiel sind eine dezente Alternative zu Metallbrackets. Auch sogenannte ‘unsichtbare’ Zahnspangen werden immer beliebter. Hierbei liegen die Brackets entweder hinter den Zähnen (Lingualtechnik) oder aber man erhält eine Serie durchsichtiger herausnehmbarer Schienen (Aligner). Der Nachteil: Zumindest von den gesetzlichen Krankenkassen werden solche modernen Methoden nur selten übernommen.
Keine Frage des Alters
Zwischen dem 10. und 13. Lebensjahr bietet sich eine kieferorthopädische Behandlung besonders an. Hier sind die anatomischen Strukturen so beschaffen, dass sie sich gut durch eine Zahnspange beeinflussen lassen. Trotzdem sind Zahnspangen schon lange keine Frage des Alters mehr. Auch immer mehr Erwachsene suchen mittlerweile einen Kieferorthopäden auf, um eine Korrektur ihrer Zahn- oder Kieferfehlstellung nachzuholen oder aber Kiefergelenkprobleme behandeln zu lassen. Dabei sind vor allem unsichtbare Zahnspangen beliebt, denn sie lassen sich gut mit dem Privat- und Berufsleben vereinbaren.
Zahnspangen im Alltag
Kann man mit Zahnspangen wie gewohnt essen? Darf man Sport machen? Können sich Zahnspangen beim Küssen verhaken? Viele Patienten fragen sich, wie alltagstauglich Zahnspangen sind. Tatsächlich lassen sich die meisten Apparaturen gut in den Alltag integrieren. Zwar muss man sich zunächst einmal an den Fremdkörper im Mund gewöhnen, und auch beim Essen, Trinken und anderen Alltagsaktivitäten sind einige Dinge zu beachten. Dennoch nimmt man die Zahnspange in der Regel nach den ersten Wochen kaum noch wahr.
Ganzheitliche Kieferorthopädie
Heute weiß man, dass der Mundraum in einer Wechselbeziehung zum Rest unseres Organismus steht. Daher arbeiten mittlerweile viele Kieferorthopäden ganzheitlich. Das bedeutet: Zähne und Kiefer werden nicht isoliert vom restlichen Körper betrachtet, sondern vielmehr in ihrem Zusammenspiel. Methoden wie die Bionator-Therapie bzw. die Funktionsanalyse und -therapie basieren auf genau diesem Ansatz.
Behandlungskosten
Moderne Behandlungsmethoden wie eine Funktionsanalyse und -therapie werden von der gesetzlichen Krankenversicherung in der Regel nicht übernommen. Bei Zahnspangen dagegen kommt es vor allem auf den Grad der Fehlstellung, auf das Alter der Patienten und nicht zuletzt auch darauf an, für welche Behandlungsmethode man sich entscheidet. Bei Privatversicherungen wiederum sollte man überprüfen, ob und unter welchen Voraussetzungen der gewählte Tarif kieferorthopädische Behandlungen abdeckt. Zahnzusatzversicherungen berücksichtigen nicht zuletzt auch den Zeitpunkt des Vertragsabschlusses.
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