Im Prinzip gibt es zwei Anlässe, den Wurzelkanal zu spülen: 1. während der Behandlung und 2. nach jedem Instrumentenwechsel. Ziel ist es, den Wurzelkanal komplett von Gewebsresten zu befreien – denn geschieht dies nicht, verbleiben Bakterien im Wurzelkanal, die erneut einen Entzündungsprozess im Zahninneren auslösen können.
Unser Experte Stefan Voigt erklärt.
Verschiedene Arten, im Wurzelkanal zu spülen
Die meisten Zahnärzte nutzen Natriumhypochlorid als Basisspüllösung und ergänzen sie bei Bedarf durch andere Lösungen. Welche, legt ein sogenanntes ‘Spülprotokoll’ fest.
Manuelle Spülung
Die einfachste Form der Spülung während einer Wurzelbehandlung ist die manuelle Spülung. In diesem Fall wird Spüllösung mit einer Spritzkanüle in den Zahn gegeben. Problem: Die Wirkung reicht nur bis dahin, wo auch die Kanüle geht. Das heißt, wenn man zum Beispiel einen gekrümmten oder sehr schmalen Wurzelkanal hat, wird die Spülkanüle nicht bis zur Wurzelspitze gehen und dort ohne Wirkung bleiben.
Aktivierte Spülung
Etwas besser geeignet ist die sogenannte ‘aktivierte’ Spülung. Dabei wird die Flüssigkeit zunächst von Hand in den Zahn gespritzt und anschließend per Ultraschall in Bewegung versetzt. Dadurch bleibt die Spüllösung länger aktiv.
Spülen mit einem Spülgerat
Als eine der besten Formen der Spülung während einer Wurzelbehandlung hat sich ein spezielles Spülgerät mit einer Saug- und Druckwirkung erwiesen. Damit spült der Zahnarzt bis hinunter zur Wurzelspitze – auch, wenn die Kanüle nur bis zu einer bestimmten Tiefe in den Zahn reicht.
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