Die Behandlung einer Wurzelentzündung ist mit dem Reinigen und Verschließen der Zahnwurzelkanäle meistens noch nicht abgeschlossen. In der Regel wird der Zahn danach überkront, da er ohne Nerven eher bruchgefährdet ist.
Dr. Marco Georgi von der Praxis am Kureck in Wiesbaden klärt auf. Was Sie direkt nach einer Wurzelbehandlung beachten müssen, erfahren Sie hier.
Warum Überkronung?
Bei einer Wurzelbehandlung wird die Zahnwurzel gekappt und alles Gewebe aus dem Inneren des Zahnes entfernt. Dadurch kann der Zahn erhalten werden, er ist aber nicht mehr lebendig. Es sind keine Nerven und Blutbahnen mehr vorhanden, die den Zahn von innen mit Nährstoffen versorgen.
Durch die mangelnde Versorgung wird der Zahn spröde. Bei größerer Belastung, wie zum Beispiel beim Kauen, droht er abzubrechen. Deshalb braucht ein Zahn nach einer Wurzelbehandlung besonderen Schutz. Der kann durch eine Krone geschaffen werden.
Was ist eine Zahnkrone?
Eine Zahnkrone ist ein Zahnersatzteil, das üblicherweise fest im Mund sitzt. Sie wird über den betroffenen Zahn gestülpt. Die Oberflächen sind dabei einem natürlichen Zahn nachempfunden, sodass Ästhetik und Kaufunktion nicht beeinträchtigt werden. Eine Krone sorgt nicht nur für Stabilität, sondern schützt auch vor bakteriellen Angriffen. Sie kann aus verschiedenen Materialien sein:
- Kunststoff: Kunststoff ist das zerbrechlichste aller möglichen Materialien und neigt zudem zu Verfärbungen. Daher wird er nicht als Dauerlösung, sondern nur als Provisorium eingesetzt, zum Beispiel während abgewartet wird, ob eine Wurzelbehandlung erfolgreich war
- Metall: Kronen aus Metall werden hauptsächlich bei den hinteren Backenzähnen eingesetzt, da sie sich in der Farbe sehr stark von natürlichen Zähnen unterscheiden. Kronen aus Metall sind langlebig und günstig. Allerdings übertragen sie Kälte und Hitze auf den Zahn, was für temperaturempfindliche Patienten ein Nachteil sein kann. Darüber hinaus stehen Metalle im Mund im Verdacht, beispielsweise allergene Reaktionen hervorzurufen, giftige Stoffe an den Körper abzugeben, elektrische Spannungen auszulösen und sogar Krebserkrankungen zumindest zu begünstigen.
- Keramik: Keramikkronen übertragen keine Temperaturen auf den Zahn, sind zahnfarben und lösen keine allergischen Reaktionen aus. Allerdings sind sie meistens weniger stabil als Kronen aus Metall und zudem teurer. Keramikkronen sind etwas dicker als Metallkronen, daher muss für sie mehr Zahnschmelz weggenommen werden.
Wie wird eine Krone eingesetzt?
Für die Herstellung einer Krone wird zunächst ein Abdruck des Zahnes genommen. Je nach Zustand des Zahnes und Wahl der Krone muss der Zahn vorbereitet werden. Das kann bedeuten, dass etwas Zahnschmelz weggeschliffen wird, damit die Krone später gut passt.
Mithilfe des Abdrucks wird die Krone hergestellt und dabei den umstehenden Zähnen angepasst und der natürlichen Zahnform nachempfunden. Danach kann sie auf den Zahn aufgesetzt und mit Zement oder einem speziellen Klebstoff befestigt werden.
So ist der Zahn nach einer Wurzelbehandlung gut geschützt und man riskiert nicht, dass er nach der aufwändigen Behandlung schon bald zerbricht.
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