Direkt nach dem Einsetzen der Zahnspange, ganz egal ob festsitzend oder herausnehmbar, muss man sich erst einmal an die neue Situation gewöhnen. Ein unangenehmer Druck beim Kauen oder Irritationen des Weichgewebes können zunächst unangenehm sein und ein starkes Fremdkörpergefühl verursachen. Nach den ersten Wochen jedoch wird sich die Zahnspange erfahrungsgemäß bestens in den Alltag eingefügt haben – und das gilt ebenfalls für den Sport.
Sport auch mit Zahnspange möglich
Dass man besonders nach dem Einsetzen einer festen Zahnspange keinen Sport mehr machen darf, ist ein Mythos. Ganz gleich ob Rugby, Fußball oder Boxen – körperliche Aktivitäten sind auch mit einer kieferorthopädischen Apparatur möglich und müssen während der Behandlungszeit nicht unterbrochen werden. Allerdings gibt es dabei einige Unterschiede zwischen herausnehmbaren Zahnspangen, Schienen und festen kieferorthopädischen Apparaturen zu beachten.
Lose Zahnspangen während des Sport entfernen
Lose Zahnspangen können während des Sport herausgenommen werden – und das sollten sie auch, um Verletzungen zu vermeiden. Eine Ausnahme sind dagegen Aligner. Die transparenten Kunststoffschienen müssen nicht entfernt werden und haben sogar eine stabilisierende Wirkung auf die Zähne. Für feste Zahnspangen eignet sich ein zusätzlicher Sportmundschutz, um Verletzungen der Mundschleimhaut zu vermeiden.
Aligner als geeignete Lösung für Sportler
Aligner sind transparente Kunststoffschienen, die über die Zähne gestülpt und in einem Abstand von ca. ein bis zwei Wochen ausgewechselt werden. Beliebt sind sie vor allem bei Erwachsenen, da sie kaum zu sehen sind und dementsprechend am Arbeitsplatz und im Privatleben weniger auffallen.
Aligner stabilisieren die Zähne
Aber auch für den Sport sind Aligner eine geeignete Lösung. Sie können nicht nur wie jede andere herausnehmbare Zahnspange entfernt, sondern auch während des Sport getragen werden – und das selbst bei den sogenannten Kontaktsportarten wie Boxen, Rugby oder Fußball. Dabei stabilisieren sie den Zahnbogen ähnlich wie bei einem Mundschutz. Das bedeutet: der Druck der bei einem Aufprall wird abgefedert und auf den kompletten Kiefer verteilt. Dadurch sinkt das Risiko, dass ein Zahn oder ein Bracket beschädigt wird oder im schlimmsten Fall verloren geht. Trotzdem sollte man solche Zusammenstöße nicht herausfordern und bei Kontaktsportarten – wie auch sonst üblich – einen Mundschutz tragen.
Schutzmaßnahmen bei festen Zahnspangen
Trägt man eine festsitzende Zahnspange, kann man auch weiterhin wie gewohnt Sport treiben. Vorsichtig sollte man jedoch bei Sportarten sein, die einen Aufprall verursachen können (z. B.: Hockey, Tennis, Fußball, Boxen, Turnen). Bekommt man einen Schlag auf das Gesicht – sei es durch einen Ball, eine Hand oder einen Ellenbogen – kann die Mundschleimhaut verletzt werden oder ein Bracket abbrechen. Daher bietet sich für den Sport mit einer festen Apparatur an ein zusätzlicher Sportmundschutz an, der individuell beim Kieferorthopäden angefertigt werden kann.
Auch bei Lingualbrackets vorsichtig sein
Das gilt im Übrigen nicht nur für Brackets auf der Vorderseite der Zähne, sondern auch für die sogenannten Lingualbrackets, die an der Innenseite der Zähne befestigt werden. Dadurch haben sie zwar einen ästhetischen Vorteil, können beim Sport aber zu Verletzungen führen. Denn schließt man den Mund, kann man schnell einmal auf die Apparatur beißen. Je höher die Intensität, desto wahrscheinlicher ist es, dass ein Bracket abbricht und verloren geht.
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