Antike Zahnmedizin in Regensburg?
Hat Regensburg seinen Namen aufgrund des ungewöhnlich hohen Niederschlagsmenge in der Oberpfalz? Natürlich nicht! Stattdessen gab das römische Legionslager namens “Castra Regina” (also etwa: “Burg am Fluss Regen”) der Stadt ihren Namen. Das Nordtor des ehemaligen Legionslagers aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. hat sich in großen Teilen sogar erhalten.
Wie die in Regensburg stationierten römischen Soldaten mit Zahnschmerzen umgingen, können wir natürlich nicht genau sagen. Doch wissen wir, dass es bereits in der Antike Zahnärzte gab, besser: Menschen, die anderen Menschen mithilfe diverser Werkzeuge Zähne zogen und ersetzten. Denn tatsächlich gibt es die Bezeichnung “Zahnarzt” erst seit 1952. Im Mittelalter hießen sie (wohl treffender) “Zahnreißer”, “Zahnbrecher” oder sogar “Zahnkünstler”, und bis ins 19. Jahrhundert wurden Zahnbehandlungen von Badern und Wundärzten ausgeführt, die ihr Handwerk auf “Chirurgischen Schulen”, u. a. in München, Würzburg, Hannover und Münster, erlernten und als fahrendes Gewerbe u. a. auf Märkten in ihrer Region ausübten – wobei Zähneziehen ebenso zu ihrem Repertoire gehörte wie Haareschneiden und das Ausstechen des grauen Stars.
Das Gespenst beim Zahnarzt
Glauben Sie an Gespenster? Nun, Chopper war ein Gespenst… Allerdings nur bis 1982, als das vermeintliche Wesen aus einer anderen Dimension enttarnt wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt, etwa ein Dreivierteljahr lang, meldete sich der “Chopper” genannte Geist regelmäßig aus dem Spucknapf des Zahnarztes Kurt Bachseitz in Neutraubling (Kreis Regensburg) zu Wort.
Chopper beleidigte vorzugsweise Patienten und machte der 16-jährigen Zahnarzthelferin Claudia Judenmann unverhohlene Avancen. Wahrscheinlich wäre Chopper ein lokales Phänomen im Kreis Regensburg geblieben, hätten Polizei, Parapsychologen und Techniker der Bundespost vergeblich versucht, den Ursachen auf die Schliche zu kommen.
Reporter nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Japan, den USA und Neuseeland berichteten von den mysteriösen Vorfällen in der Zahnarztpraxis im Kreis Regensburg. Die eigens dafür eingerichtete “SOKO Geist” kostete rund 60.000 D-Mark, bevor der Zahnarzt Bachseitz nebst Gattin und Zahnarzthelferin am 3. März als Verantwortliche für die Stimmen aus dem Spu(c)knapf überführt werden konnten. Das Trio nutzte schlicht die Überakustik im Behandlungsraums bei dem Zahnarzt.
Das Ende des Spuks: Claudia musste 1.500 Mark als Strafe zahlen, der Regensburger Zahnarzt und seine Frau eine Geldstrafe im fünfstelligen Bereich plus 35.000 Mark an die Bundespost. Bachseitz plus Gattin wiesen sich selbst schließlich in eine Nervenklinik ein, die Ex-Zahnarzthelferin lebt heute unter anderem Namen an unbekanntem Ort.