Junger Berufsstand: Zahnarzt in Recklinghausen
Bildung hat in der rund 1.200 Jahre zurückreichenden Geschichte Recklinghausens schon immer einen hohen Stellenwert gehabt. Die älteste Schule der Stadt ist das 1421 erstmals erwähnte Gymnasium Petrinum. Als Lateinschule bereitete sie vor allem auf geistliche Berufe, aber auch auf ein Universitätsstudium vor. Daher erscheint es auch mehr als wahrscheinlich, dass spätere Ärzte hier zur Schule gingen. Allerdings ist uns leider kein Zahnarzt aus Recklinghausen bekannt, der nachhaltig zu Berühmtheit gelangte.
Was in erster Linie daran liegen mag, dass bis in die Neuzeit hinein zahnärztliche Dienste hauptsächlich von Badern und Wundärzten ausgeführt wurden. Vor allem im Mittelalter zogen sie von Stadt zu Stadt, praktizierten u. a. auf Märkten. Zu ihrem Leistungsportfolio gehörte das Ziehen von Zähnen genauso wie das Behandeln von Augenerkrankungen oder das Versorgen von Wunden, zum Teil unter abenteuerlichen hygienischen Umständen.
Die erste zahnmedizinische Fakultät der Welt
Zwar gab es bereits im 17. Jahrhundert eine Art erste Prüfungsordnung und Anforderungskatalog für künftige Mediziner, in der auch zahnheilkundliche Tätigkeiten gelistet wurden, sodass sie zum Studien- bzw. Lehrberufs erhoben wurden, doch erst 1840 wurde in Baltimore (USA) mit dem “College of Dental Surgery” die erste zahnmedizinische Fakultät der Welt gegründet. In Deutschland hingegen war es zu dieser Zeit noch immer üblich, eine sogenannte “Chirurgische Schule” zu besuchen, wenn man seine Dienste als Zahnarzt zwischen Recklinghausen und Regensburg anbieten wollte, u. a. in Münster, Braunschweig, Hannover oder Berlin.
Heute ist natürlich auch hierzulande ein zahnmedizinisches Studium für den Beruf des Zahnarztes oder Kieferorthopäden unabdingbar. Dementsprechend lassen sich angehende Zahnärzte aus Recklinghausen beispielsweise an der Uni Münster oder Düsseldorf finden, im Bestreben nach ihrer Approbation in ihrem Beruf arbeiten zu können.