Historisches Heidelberg
Heidelberg hat für Einwohner und Besucher einiges an Sehenswürdigkeit zu bieten: Das Heidelberger Schloss beispielsweise. Die berühmteste Ruine Deutschlands aus dem Hochmittelalter ist heute DAS Wahrzeichen der Stadt. Oder die “Alte Brücke” (offiziell Karl-Theodor-Brücke), die 1788 aus Stein gebaut, gegen Ende des Zweiten Weltkriegs gesprengt und 1947 wiederum in ihrer letzten bekannten Form aufgebaut wurde.
Aber ganz sicher kommt man nicht um Heidelberg herum, ohne die älteste Universität Deutschlands zu erwähnen. Die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg wurde 1386 gegründet. Ihre Namensgeber sind der pfälzische Kurfürst Ruprecht I. als Gründer sowie der badische Markgraf Karl Friedrich, der sie 1803 neu organisierte. Zwar wurde in ihrer Anfangszeit vornehmlich Philosophie gelehrt, doch ist sie heute mit zwölf Fakultäten eine Volluniversität, zu dessen wissenschaftlichem Spektrum selbstverständlich auch die Zahnmedizin gehört.
Zahnmedizin in der frühen Neuzeit: Das Heidelberger Artzney-Buch (1568)
Als die Universität Heidelberg gegründet wurde, war die Zahnmedizin, wie wir sie heute verstehen, noch gänzlich unbekannt. Dementsprechend kann vom Berufsstand des Zahnarztes – einer “Erfindung” des 18. Jahrhunderts – noch keine Rede sein. Eine der ersten medizinisch fundierten Anweisungen zur Zahnheilkunde enthält das “Heidelberger Artzney-Buch” von 1568. Das Werk des Arztes Christoph Wirsung (1500-1571) wurde ins Englische und Französische übersetzt. Damit schuf er einen wahrer Bestseller der Ratgeberliteratur der frühen Neuzeit.
Es steht ganz im Zeichen der Medizin seiner Zeit: Anstelle von studierten Zahnärzten kümmerten sich Wundärzte, Feldscheren, Bader, Hebammen, Steinschneider und Zahnreißer um die Gesundheit (vor allem) der ärmeren Bevölkerungsschichten.
Das “Heidelberger Artzney-Buch” stellt den Menschen in den Zusammenhang mit Gestirnen und Gezeiten, propagiert die antike Säftelehre und interpretiert Krankheit als Strafe Gottes. Darüber hinaus werden gegen Zahnschmerzen und andere Gebresten Rezepte beschrieben, deren Zutaten sich heute lesen wie das Inventar einer märchenhaften Hexenküche – darunter Granatäpfel, Opium, Safran, Laubfrösche, Maiwürmer und Hundekot.
Vieles davon ist ist erwiesenermaßen unwirksam, manches sogar gefährlich. Allerdings erscheint der Ansatz, den ganzen Menschen und seine Umwelt in die Therapie mit einzubeziehen im Hinblick auf die steigende Anzahl von Zahnärzten mit ganzheitlichem Schwerpunkt durchaus modern.
Zahnarzt in Heidelberg werden
Wer in der Nähe von Heidelberg aufgewachsen ist und Kieferorthopäde oder Zahnarzt werden möchte, stützt sich natürlich nicht mehr auf 500 Jahre alte Bücher. Aber gut möglich, dass sich zukünftige Zahnmediziner um einen Studienplatz an der renommierten Hochschule Heidelberg bewerben. Und das nicht nur, weil sich beispielsweise das Universitätsklinikum als größter Arbeitgeber für angehende Zahnärzte aus Heidelberg “um die Ecke” befindet. Vor allem international schneidet die auch “Ruperto Carola” genannte Hochschule regelmäßig überaus gut ab: So platzierte das weltweit maßgebliche Shanghai-Ranking 2015 die Universität Heidelberg national auf Platz 1 und international immerhin auf Platz 46.
Wie an anderen Unis auch, geht es hier innerhalb von etwa zehn Semestern darum, Erkrankungen von Zähnen, Mund und Kiefern vorzubeugen, zu erkennen und zu behandeln. Dabei setzt auch die Ruperto Carola auf die Vermittlung von aktuellem Wissen, ärztlichem Handwerk und der richtigen ärztlichen Einstellung. Praxisorientierung und Kleingruppenunterricht werden hier groß geschrieben.
Ist der Studienabschluss erst einmal geschafft, können die Absolventen ihre Approbation (staatliche Zulassung) beantragen. Danach steht der Weg zur eigenen Praxis als Zahnarzt in Heidelberg (oder irgendwo anders in der Bundesrepublik Deutschland) offen.