Die Implantologie (von lat. „implantare“ = einpflanzen) beschäftigt sich im Wesentlichen mit dem Ersatz verlorener Zähne. Bei den eigentlichen Implantaten handelt es sich um künstliche Zahnwurzeln, die in der Regel aus Titan bestehen und entweder in den Kieferknochen gedreht (enossal) oder gesteckt werden.
Nach circa drei bis sechs Monaten geht man davon aus, dass Implantat und Knochen miteinander verwachsen sind. Darauf wird dann eine prothetische Versorgung gesetzt. Dank modernster Materialien unterscheidet sich der Zahnersatz nicht von seinen natürlichen Nachbarn im Mund – weder im Aussehen noch in seiner Funktionalität.
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Wie Zahnimplantate gesetzt werden
Für das Setzen von Zahnimplantaten gibt es im Wesentlichen zwei verschiedene Methoden. Einmal wird das Zahnfleisch für die Implantation umfangreich präpariert, d. h. mit einem Skalpell aufgeschnitten. Das ist die klassische Vorgehensweise. Bei der minimalinvasiven bzw. sanften Methode dagegen stanzt der Behandler ein winziges Loch in das Zahnfleisch, mit dessen Hilfe das Zahnimplantat in den Kieferknochen eingebracht wird. Letztere ist durch den nur minimalen chirurgischen Eingriff wesentlich schonender für das Gewebe.
Wenn der Knochen nicht ausreicht
Wurden Zahnlücken lange nicht oder nur mit einer Brücke oder herausnehmbaren Prothese versorgt, baut sich der Knochen nach und nach ab. Es kann deshalb vorkommen, dass die Knochensubstanz nicht ausreicht, um ein Zahnimplantat fest zu verankern. In diesem Fall wird versucht, den Knochen wiederherzustellen. Das Ganze nennt sich Augmentation. Hierzu kommen Knochenersatzmaterialien oder körpereigener Knochen zum Einsatz. Ist die Operation erfolgreich, kann das Zahnimplantat in den Kieferknochen eingebracht werden.
Zahnimplantate – nicht für jeden geeignet
Wie in anderen medizinischen Fachbereichen ist auch die zahnmedizinische Implantation ein chirurgischer Eingriff. Daher müssen Patienten nicht nur über eine gute Zahngesundheit verfügen, sondern auch darüber hinaus in einem guten Allgemeinzustand sein. So gibt es eine Reihe absoluter und relativer Kontraindikationen, die den Eingriff ausschließen oder zumindest ein Risiko darstellen. Zahnimplantate sind daher nicht für jeden Patienten geeignet.
Digitale Implantologie
Heute wird die Implantologie mehr und mehr durch digitale bildgebende Verfahren unterstützt. Sie machen es möglich, die Implantation im Vorfeld dreidimensional zu planen und die Position der Implantate genau zu bestimmen. Das ist insbesondere beim minimalinvasiven Implantieren wichtig, denn anders als bei der herkömmlichen Methode hat der Behandler keine freie Sicht auf den Kieferknochen. Es muss daher anhand von Computerdaten zunächst eine Bohrschablone hergestellt werden, mit deren Hilfe später ein Loch durch das Zahnfleisch gestanzt und das Implantat gesetzt wird.
Was kosten Zahnimplantate?
Zahnimplantate werden nur in Ausnahmefällen von der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt. Meist handelt es sich bei einer Implantation um eine reine Privatleistung. Die Kosten hängen dabei von vielen verschiedenen Faktoren ab ,wie etwa der Art und Anzahl der Implantate.
Wer darf Zahnimplantate setzen?
Implantationen sind chirurgische Eingriffe. Zurecht fragt man sich da, wer überhaupt implantieren darf. Mit dem Zahnmedizinstudium und dem Erwerb der Approbation ist in Deutschland prinzipiell jeder Zahnarzt befugt, Implantate zu setzen. Auch die Bezeichnung “Implantologe” ist nicht geschützt. Allerdings können Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen Aufschluss über die Befähigung eines Zahnarztes geben. Dabei sollte man jedoch auf Qualität und Umfang achten – denn die können sich je nach Art der Maßnahme erheblich unterscheiden. So kann ein Zahnarzt auf der einen Seite einzelne Seminare besuchen oder aber seine Kenntnisse in einer strukturierten, umfangreichen Fort- oder Weiterbildung erwerben. Hierzu gehören beispielsweise:
- Curricula von zahnmedizinischen Fachgesellschaften,
- anerkannte postgraduale Masterstudiengänge,
- eine Weiterbildung zum Fachzahnarzt Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie,
- eine Weiterbildung zum Fachzahnarzt Oralchirurgie.
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