Parodontose sollte so schnell wie möglich behandelt werden, um größere Schäden am Zahnhalteapparat zu vermeiden. Grundsätzlich gibt es dabei keine Risiken. Eine gründliche Anamnese ist allerdings auch vor einer Parodontitis-Therapie unerlässlich, denn bestimmte Erkrankungen und Medikamente erfordern in der Regel ein anderes Vorgehen.
Parodontitis – wie sie entsteht
Parodontitis, umgangssprachlich auch Parodontose genannt, ist eine ernst zu nehmende Erkrankung des Zahnhalteapparates bzw. Zahnbetts. Bei einer Parodontitis siedeln sich Bakterien in den sogenannten Zahnfleischtaschen an und dringen von hier aus in tiefere Strukturen vor. Dabei zersetzen sie sowohl das Zahnfleisch als auch den Kieferknochen. Dieser Prozess führt langfristig und ohne entsprechende Behandlung zu freiliegenden Zahnhälsen, lockeren Zähnen und Zahnverlust.
Parodontitis nicht heilbar
Einer Parodontose geht häufig eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) voraus. Anders aber als eine Gingivitis ist eine Parodontitis nicht heilbar. Stattdessen handelt es sich bei einer Parodontitis um eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates bzw. Zahnbetts. Das bedeutet allerdings nicht, dass sich eine Therapie nicht lohnt. Im Gegenteil. Eine Parodontitis lässt sich durchaus stoppen oder zumindest verlangsamen. So können durch entsprechende Therapiemaßnahmen (z. B. Zahnfleischtaschen-Reinigung und / oder Knochenaufbau) und gute Mitarbeit die eigenen Zähne selbst bei fortgeschrittener Erkrankung noch lange erhalten werden.
Risiken einer Parodontitis-Behandlung
Bevor es jedoch mit der Behandlung losgeht, führt der Zahnarzt in der Regel eine gründliche Anamnese / Befragung des Patienten durch. Diese Befragung ist alles andere als banal, denn der Zahnarzt muss in besonderen Lebensphasen, bei Vorerkrankungen oder der Einnahme bestimmter Medikamente anders vorgehen, als es bei einer Parodontitis-Therapie üblich ist. Nur bei Patienten, die unter Leukämie leiden, darf überhaupt keine Parodontitis-Behandlung durchgeführt werden.
Parodontitis-Behandlung bei Schwangeren
Bei schwangeren Patientinnen zum Beispiel, die unter Parodontitis leiden, sollte die eigentliche Parodontitis-Therapie nicht innerhalb der Schwangerschaft durchgeführt werden. Das hat mit den Bakterien zu tun, die bei der Behandlung aktiviert werden und sich negativ auf das ungeborene Kind auswirken könnten. In diesem Fall therapiert man während der Schwangerschaft lediglich das entzündete Zahnfleisch. Die Zahnfleischtaschenreinigung dagegen erfolgt erst später.
Parodontitis-Behandlung: Endoprothesen, Bypass-Operationen und Medikamente
Gleiches gilt auch für Patienten, die eine Endoprothese erhalten oder sich einer Bypass-Operation unterziehen müssen. Auch hier empfiehlt es sich, die eigentliche Parodontitis-Therapie zu verschieben bzw. bei geplanter Operation vor dem Eingriff durchführen zu lassen. Viele Chirurgen schicken ihre Patienten mittlerweile zum Zahnarzt, um festzustellen, ob eine Parodontitis vorliegt oder nicht. Denn auch hier können sich die freigesetzten Bakterien negativ auf den Organismus auswirken.
Patienten wiederum, die bestimmte Medikamente einnehmen, zum Beispiel Präparate gegen die Blutungsneigung, sollten Ihren Zahnarzt unbedingt darüber informieren, da das Vorgehen in diesem Fall ebenso von der üblichen Parodontitis-Behandlung abweicht.
Parodontitis-Behandlung risikoarm
Eine Parodontitis-Behandlung birgt – mit Ausnahme von Leukämie-Patienten – grundsätzlich keine Gefahren. Doch Vorerkrankungen, besondere Lebensphasen, Lebensstile oder Medikamente können sich auf die Vorgehensweise bei der Behandlung auswirken. Eine Anamnese ist daher unerlässlich. Sie gibt dem Zahnarzt Aufschluss über den Patienten und ist Grundlage eines individuell abgestimmten Therapieplans. Patienten sollten also unbedingt ehrlich sein, wenn es um das Ausfüllen des Anamnesebogens oder die persönliche Befragung geht.
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