Eine Parodontose hat weitreichende Konsequenzen, nicht nur für unserer Gebiss, sondern auch für unsere Allgemeingesundheit. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, rheumatische Arthritis, Alzheimer – das alles sind mögliche Folgen der chronischen Zahnbettentzündung. Die Erkrankung sollte deshalb unbedingt behandelt werden. Doch wer behandelt eigentlich eine Parodontitis?
Parodontitis behandeln – Zahnverlust vermeiden
Parodontitis, umgangssprachlich auch Parodontose genannt, sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Im Gegenteil. Bei einer Parodontitis handelt es sich um eine Entzündung des Zahnhalteapparates bzw. Zahnbetts. Sie entsteht durch Bakterien, deren Stoffwechselprodukte den Zahnhalteapparat angreifen und zum Abbau von Zahnfleisch und Kieferknochen führen. Meist geht einer Parodontose eine Zahnfleischentzündung, eine sogenannte Gingivitis, voraus.
Parodontitis als Hauptursache für Zahnverlust
Eine Parodontitis hat für unser Gebiss weitreichende Konsequenzen. Bleibt sie unbehandelt, verlieren unsere Zähne mehr und mehr ihr Fundament. Zähne können sich lockern und bei weit fortgeschrittener Erkrankung sogar ausfallen.
Bei Patienten ab dem 40. Lebensjahr ist Parodontose sogar hauptverantwortlich für Zahnverlust. Zahnerhalt ist daher einer der Gründe, weshalb man die Zahnbettentzündung behandeln lassen sollte. Zwar gibt es heute zahlreiche Ersatzmöglichkeiten für verlorene Zähne, doch mit einer systematischen Parodontitis-Behandlung kann man die Erkrankung gut in den Griff bekommen und sich in vielen Fällen die Kosten für Zahnersatz sparen.
Parodontitis-Behandlung als Schutz vor Allgemeinerkrankungen
Der Erhalt unserer Zähne ist allerdings nicht der einzige Grund, der für eine Parodontitis-Therapie spricht. Anders als früher weiß man heute, dass die Entzündung des Zahnhalteapparates eine Reihe von Folgeerkrankungen begünstigt. Hierzu zählen beispielsweise Herz- und Hirninfarkte, rheumatische Arthritis, Diabetes und Alzheimer.
Folgen einer Parodontose: von Alzheimer bis Diabetes
Dass eine Parodontitis überhaupt so weit in unseren Körper vordringen kann, liegt an den sogenannten Entzündungsbotenstoffen (Mediatoren), die von den Parodontitis-Bakterien freigesetzt werden. Sie gelangen über eine Wunde zwischen Zahnfleisch und Zahnwurzel in unser Blut und verteilen sich so in unserem gesamten Körper. Hier wiederum können Sie ebenfalls zu Entzündungen führen und zu einem Risikofaktor für systemische Erkrankungen werden.
Herzinfarkte durch Parodontitis
Herzinfarkte etwa entstehen dann, wenn sich an den Gefäßinnenwänden Entzündungen gebildet haben. Die Entzündungsprozesse können zum Beispiel durch Rauchen und Alkohol, aber auch durch eine Parodontitis-Erkrankung begünstigt werden. So heften sich die Entzündungsbotenstoffe der Parodontitis-Bakterien besonders gerne an die Innenwände der Herzkranzgefäße. Hier lösen sie kleinste Entzündungen aus, die die Entstehung arterieller Verschlusserkrankungen wie Arteriosklerose fördern können.
Spezialisten für die Behandlung von Parodontose
Die Behandlung einer Parodontitis ist also für unsere Mund- und Allgemeingesundheit gleichermaßen wichtig. Parodontitis zu behandeln bedeutet nicht nur, Zähne zu erhalten, sondern auch, die Allgemeingesundheit vor Folgeerkrankungen zu schützen. Doch wer ist eigentlich dafür zuständig?
Parodontitis-Behandlung durch Parodontologen
Die Behandlung von Erkrankungen des Zahnhalteapparates ist Aufgabe der Parodontologie. Parodontologie ist dabei im Behandlungsspektrum vieler Zahnarztpraxen enthalten. Spezialisten für diesen Bereichen haben dabei meist die Bezeichnung “Parodontologie” oder “Parodontologe” auf ihrem Praxisschild stehen.
Wie für den Bereich Implantologie gilt allerdings auch für die Parodontologie: Es gibt umfangreiche und weniger umfangreiche Fortbildungs- bzw. Spezialisierungsmaßnahmen. So kann man als Zahnarzt kleinere Fortbildungsseminare zum Thema Parodontitis-Behandlung machen oder einen ganzen Masterstudiengang Parodontologie an sein Zahnmedizin-Studium anhängen.
ZMP helfen bei der Parodontitis-Behandlung
Fragen Sie also am besten Ihren Zahnarzt, ob er auf Parodontologie spezialisiert ist. Ist er dies nicht, kann er Sie an einen fachkundigen Kollegen überweisen – so wie man bei Rückenschmerzen an einen Orthopäden überwiesen wird. In jedem Fall aber erhält der Parodontologe Unterstützung durch eine sogenannte Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin. Sie kümmert sich um die gezielte Kontrolle des Zahnfleisches und die systematische Zahnreinigung.
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