Ob man eine Parodontitis aufhalten oder sogar heilen kann, hängt vor allem mit dem Ausprägungsgrad der Krankheit zusammen. So sind die Erfolgsaussichten einer Parodontitis-Therapie besonders im Anfangsstadium hoch. Doch selbst fortgeschrittene Erkrankungen können so therapiert werden, dass die eigenen Zähne ein Leben lang erhalten bleiben.
Parodontitis – eine tückische Krankheit
Wer die Diagnose “Parodontitis” bekommt, hat im wahrsten Sinne des Wortes nicht gut lachen. Die Infektionserkrankung des Zahnhalteapparates führt dazu, dass Zahnfleisch und Knochen mit der Zeit verloren gehen. Anders formuliert: Bei einer Parodontitis baut sich der sogenannte Zahnhalteapparat (d. h. Zahnfleisch, Alveolarknochen, Wurzelzement und Wurzelhaut) ab.
Ursache für Parodontitis: Bakterien
Verantwortlich für den Gewebeabbau sind aggressive Bakterien, die sich in den Zahnfleischtaschen ansiedeln und deren Stoffwechselprodukte, darunter Toxine, den Zahnhalteapparat zersetzen. Das bedeutet auch, dass unsere Zähne ihren Halt verlieren, denn der Zahnhalteapparat ist – wie der Name schon sagt – verantwortlich dafür, dass sie fest und dennoch leicht beweglich im Knochen stehen. So kann besonders bei schweren Verläufen eine Parodontitis nicht nur zur Lockerung, sondern auch zum Verlust von Zähnen führen. Das bedeutet für viele Patienten nicht nur ein ästhetisches, sondern auch ein funktionelles Problem.
Parodontitis meist schmerzfrei
Meist geht eine Parodontitis aus einer nicht ausgeheilten Zahnfleischentzündung (Gingivitis) hervor. Schmerzhaft ist dieser Prozess zwar nicht, doch gerade deshalb wird Parodontitis von Patienten oft erst spät bemerkt – nicht ohne Konsequenzen für den Krankheitsverlauf.
Parodontitis stoppen
Die schlechte Nachricht ist: Eine Parodontose ist nicht heilbar. Strukturen die einmal verloren sind, können sich nicht von alleine wieder regenerieren. Die gute Nachricht aber ist: Eine Parodontose lässt sich besonders im Anfangsstadium stoppen. Sind die Zahnfleischtaschen zum Beispiel ‘nur’ 3 bis 4 mm tief, ist man in der Lage, den Zersetzungsprozess durch eine systematische Parodontitis-Behandlung aufzuhalten und für einen stabilen Zustand zu sorgen. Früherkennung spielt daher bei Parodontitis die wohl wichtigste Rolle.
Fortgeschrittene Parodontitis ein schleichender Prozess
Anders dagegen bei fortgeschrittener Erkrankung. Hat sich die Parodontitis erst einmal tiefere Wege gebahnt, ist auch ein Aufhalten der Infektionskrankheit nicht mehr möglich. In diesem Fall handelt es sich um einen schleichenden Prozess, der lediglich verlangsamt werden kann. Die Geschwindigkeit lässt sich allerdings so weit herabsetzen, dass die eigenen Zähne trotz Erkrankung ein Leben lang erhalten werden können. Dafür muss man unter Umständen einige begleitende Maßnahmen einleiten. Sollte zum Beispiel Rauchen die Ursache der Parodontitis sein oder ein schlechtes Zahnputzverhalten, dann muss man diese Ursachen entsprechend mitbehandeln.
Parodontitis vorbeugen
Am besten ist natürlich, eine Parodontitis gar nicht erst entstehen zu lassen. Damit das gelingt, kann man einige vorbeugende Maßnahmen treffen. Neben der richtigen und konsequenten Zahnpflege ist das in erster Linie die regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt. Hier nämlich kann der Behandler nicht nur den Zahnstatus, sondern auch die Zahnfleischgesundheit beurteilen und ggf. Prophylaxemaßnahmen wie eine professionelle Zahnreinigung vorschlagen.
Parodontaler Screening Index
Außerdem hat der Zahnarzt die Möglichkeit, vergleichsweise schnell festzustellen, ob eine Parodontitis vorliegt. Hierfür erhebt er den sogenannten parodontalen Screening Index (PSI). Das bedeutet, er misst mit einer speziellen Sonde die Tiefe der Zahnfleischtaschen, wobei ab einer bestimmten Sondierungstiefe eine Erkrankung des Zahnhalteapparates angenommen werden kann. Diese Untersuchung gehört zwar nicht standardmäßig zur zahnärztlichen Kontrolle, doch die gesetzliche Krankenversicherung bezahlt den PSI in der Regel alle zwei Jahre. Auf eigene Kosten kann man den PSI auch in kürzeren Abständen erheben lassen.
Gesunde Lebensweise
Zu guter Letzt wirkt auch eine gesunde Lebensweise vorbeugend gegen Parodontitis. Faktoren wie unausgewogene Ernährung, Stress und Rauchen sollte man deshalb möglichst vermeiden.
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