Um einer Parodontitis vorzubeugen, sollten Sie zwei Dinge niemals vernachlässigen: die regelmäßige zahnärztliche Kontrolle und eine gute Mundhygiene. Halten Sie sich an beides, wird Parodontitis bei Ihnen im Idealfall nie ausbrechen. Falls doch, stellen Sie so sicher, dass sie früh erkannt wird und gut behandelt werden kann.
Die Parodontologin Dr. Sabine Baron aus der Praxis am Kureck in Wiesbaden erklärt im Video, worauf es ankommt.
Kontrolle durch den Zahnarzt
Die regelmäßige Kontrolle durch den Zahnarzt ist wichtig, damit eine Parodontitis gegebenenfalls früh erkannt wird. Am einfachsten ist es, wenn die Kontrolle seit Kindheit an selbstverständlich dazugehört. Auch Jugendliche können bereits Parodontitis bekommen. Zum Glück kommt das nur selten vor. Hingegen hat im Schnitt jeder zweite Erwachsene schon einmal mit den Symptomen einer Zahnfleischentzündung zu tun gehabt, darunter Zahnfleischbluten und empfindliche Zähne. Daher ist es sinnvoll, beim Zahnarzt neben der Kontrolle auch eine professionelle Zahnreinigung (PZR) durchführen zu lassen.
Schließlich wird Parodontitis ausgelöst durch bakterielle Beläge, die sich allein durch Putzen nicht oder nur unzureichend entfernen lassen. Das betrifft vor allem die Zahnzwischenräume und die Zahnfleischränder. Auch Zahnfehlstellungen können die tägliche Mundhygiene erschweren bzw. die Ansiedlung von Bakterien begünstigen.
Im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung wird Zahnbelag entfernt, alle Oberflächen sanft geglättet und die Zähne mit einem Gel versiegelt. Damit wird das Risiko für eine Entzündung erheblich gemindert.
Parodontaler Screening Index (PSI)
Achten Sie darauf, dass Ihr Parodontaler Screening Index (PSI) regelmäßig ermittelt wird. Mit einer Parodontalsonde misst der Zahnarzt dabei an jedem Zahn die Tiefe der Zahnfleischtaschen. Zudem erkennt er, ob Entzündungen in den Taschen vorliegen. Das Gebiss wird dafür in sechs Abschnitte unterteilt, von denen jeweils der schlechteste Wert in ein Schema eingetragen wird. Daraus berechnet sich der PSI, der aussagt, ob eine Parodontitis vorliegt und wie schwerwiegend sie ist.
Nachsorge nach Parodontitis-Behandlung
Nach einer erfolgreichen Parodontitis-Behandlung sind regelmäßige Nachsorgetermine entscheidend. Nur so kann ein erneuter Ausbruch der Krankheit schnell wieder eingedämmt werden. Ihr Zahnarzt wird Ihnen empfehlen, wann Sie wieder zur Kontrolle erscheinen sollten.
Mit guter Mundhygiene Parodontitis vorbeugen
Die regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt dient hauptsächlich der Früherkennung einer Entzündung. Eine gute Mundhygiene zuhause bildet allerdings die Basis einer wirksamen Parodontitis-Prophylaxe.
Zähne putzen
Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt die beste Technik für schonendes und zugleich gründliches Zähneputzen zeigen. Um Zahnbelag in den Zahnzwischenräumen zu entfernen, sollten Sie einmal täglich zusätzlich Interdentalbürsten und Zahnseide verwenden. Tauschen Sie spätestens nach zwei Monaten Ihre Zahnbürste. Interdentalbürsten sollten maximal 14 Tage verwendet werden.
Haben Sie einmal gar keine Zeit zum Zähneputzen, greifen Sie auf eine Mundspülung zurück. Das sollte aber eine Ausnahme bleiben, denn es ersetzt nicht die gründliche Reinigung mit einer Zahnbürste. Schaffen Sie sich eine zweite Zahnbürste an, mit der Sie regelmäßig Ihre Zunge reinigen. Auch dort sammeln sich viele Bakterien an.
Risikofaktoren vermeiden
Rauchen fördert nicht nur Lungenkrebs, die Gifte im Tabakrauch steigern auch das Risiko einer Parodontitis. Außerdem ist die Parodontitis-Behandlung von Rauchern oft schwieriger, da sie auf die Maßnahmen nicht so gut reagieren.
Grunderkrankungen, wie z.B. Diabetes, haben ebenfalls Auswirkungen auf die Mundgesundheit. Um zusätzliche Schwierigkeiten zu vermeiden ist es wichtig, dass solche Krankheiten bestmöglich behandelt werden. Für eine erfolgreiche Parodontitis-Behandlung eines Diabetikers ist es hilfreich, wenn der Blutzuckerspiegel bereits medikamentös reguliert wird.
Wenn Sie sich an diese Punkte halten, tun Sie das möglichste, um einer Parodontitis vorzubeugen. Für weitere Fragen und Informationen steht Ihnen die zahnärztliche Praxis Ihres Vertrauens gern zur Verfügung.
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