Helle Zähne verleihen uns ein junges und gesundes Aussehen. Entsprechend empfinden wir helle Zähne als schön und ärgern uns über Verfärbungen. Es ist jedoch völlig normal, dass sich Zähne mit der Zeit gelblich verfärben. Das liegt zum Beispiel an bestimmten Nahrungsmitteln wie Kaffee, Tee oder Wein. Sie hinterlassen Farbpartikel, die sich mit der Zeit teilweise im Zahnschmelz festsetzen. Diese Verfärbungen sind auch mit einer gründlichen Zahnreinigung nicht zu beseitigen.
Ebenso können manche Medikamente für solche Verfärbungen verantwortlich sein. Nach einer Wurzelbehandlung kann es passieren, dass ein Zahn gräulich wird. Nach einem Zahntrauma, zum Beispiel einem Schlag auf den Zahn, kann es zu rötlichen Verfärbungen kommen. Diese kommen nicht von außen, wie bei den Lebensmitteln, sondern vom Inneren des Zahns.
Das Bleaching bildet eine Möglichkeit, wie Sie gegen die Verfärbungen angehen können. Entweder besorgen Sie sich dafür Bleaching-Mittel aus der Drogerie oder Sie begeben sich in zahnärztliche Behandlung.
Wie funktioniert Bleaching?
Beim Bleachen werden die dunkleren Farbpartikel mit chemischen Mitteln aufgehellt. Das Grundprinzip gleicht dabei dem Blondieren beim Friseur. Dafür werden carbamid- (Harnstoff) oder wasserstoffperoxidhaltige Bleichmittel verwendet. Durch diese Behandlung können Ihre Zähne 2-8 Farbstufen heller werden.
Voraussetzungen
Vor einer Bleaching-Behandlung muss zunächst eine Professionelle Zahnreinigung erfolgen. Nur so kann der Zahnarzt den Grad der Verfärbung genau bestimmen. Außerdem müssen Zähne und Zahnfleisch gesund sein. Denn liegt zum Beispiel eine Karies vor, besteht die Gefahr, dass das Bleichmittel in den Zahn eindringt und dort größere Schäden verursacht. Außerdem sollten Sie während einer Schwangerschaft und in der Stillzeit auf Bleaching verzichten.
Bleaching zuhause
Im Drogeriemarkt erhalten Sie verschiedene Produkte, um Ihre Zähne zu bleachen. Mit einem Bleaching-Stift können Sie Ihre Zähne quasi mit dem Bleichmittel lackieren. Zahnweiß-Folienstreifen werden auf die Frontzähne geklebt. Für eine komplette Bleaching-Behandlung gibt es außerdem Zahnschienen, die mit Bleichmittel gefüllt und dann einige Zeit getragen werden. Bei all diesen Methoden ist die Konzentration des Bleichmittels deutlich geringer als bei den Methoden des Zahnarztes. Dadurch wird ein weniger guter Effekt erzielt. Bei den Folienstreifen besteht außerdem die Gefahr, am Ende ein sehr ungleichmäßiges Bild zu erhalten. Denn die Streifen liegen lediglich auf der glatten Fläche der Vorderzähne auf. Dadurch wirken die nebenstehenden Zähne dunkler, außerdem werden die Zahnzwischenräume nicht erreicht.
Diese Nachteile gleicht die Zahnschiene aus. Allerdings handelt es sich dabei um Universalgrößen, die nicht an Ihre konkrete Zahnstellung angepasst sind. Dadurch kann es schnell passieren, dass Bleichmittel aus der Schiene herausgedrückt wird und an das Zahnfleisch gelangt. Dabei können Reizungen und Entzündungen entstehen.
Preislich liegen die günstigsten Mittel bei 15-20 €.
Bleaching beim Zahnarzt
Es gibt drei verschiedene Therapieverfahren, mit denen der Zahnarzt ein Bleaching durchführen kann:
1. Walking-Bleach-Technik
Mit der Walking-Bleach-Technik werden Verfärbungen im Inneren eines wurzelbehandelten Zahns aufgehellt. Dafür öffnet der Zahnarzt den Zahn und füllt das Bleichmittel ein. Der Zahn wird provisorisch verschlossen und das Bleichmittel bleibt einige Tage im Zahn, bevor es vom Zahnarzt wieder entfernt wird. Der Zahn wird anschließend mit einer Füllung wieder verschlossen.
2. Office-Bleaching
Mit dem Office Bleaching werden äußere Verfärbungen an den Zähnen entfernt. Der Zahnarzt deckt zunächst das Zahnfleisch mit einem Spanngummi, dem sogenannten Kofferdam, ab. So kann es nicht versehentlich in Kontakt mit den Chemikalien geraten. Danach wird das Bleichmittel auf die Zähne aufgetragen und wirkt einige Zeit ein, bevor es wieder abgespült und der Kofferdam entfernt wird. Oft wird die Wirkung mithilfe eines speziellen Laserlichts verstärkt. Für ein perfektes Ergebnis sind unter Umständen mehrere solcher Sitzungen notwendig.
3. Home-Bleaching
Das Home-Bleaching können Sie bei sich zuhause durchführen. Der Zahnarzt erstellt dafür auf Ihre Zähne angepasste Schienen aus Kunststoff. Dort können Sie dann selbst das Bleichmittel einfüllen und die Schiene über mehrere Wochen zuhause für einige Stunden am Tag tragen.
Zahnersatz
Zahnersatz, wie Kronen, Brücken oder Implantate, kann nicht gebleacht werden. Das ist im Vorhinein zu beachten, denn unter Umständen kann es dadurch zu Farbunterschieden zwischen den Zähnen kommen. Ihr Zahnarzt wird das Bleaching darauf abstimmen. Möglicherweise ist es für ein optimales Ergebnis aber notwendig, dass Sie den Zahnersatz im passenden Farbton erneuern lassen.
Risiken beim Bleachen
Wichtig beim Bleachen ist, dass das Zahnfleisch gut geschützt wird. Gerät es in Kontakt mit dem Bleichmittel, drohen Reizungen und sogar Entzündungen, die sehr schmerzhaft sein können. Daher ist es wichtig, auch das Zahnfleisch vorher auf eventuelle Verletzungen oder Erkrankungen untersuchen zu lassen. Auch wenn alle Vorsichtsmaßnahmen eingehalten wurden kann es nach dem Bleachen vorübergehend zu einer erhöhten Empfindlichkeit der Zahnhälse kommen.
Nach dem Bleachen sollten Sie für etwa 24 Stunden auf säurehaltige und färbende Lebensmittel verzichten. Beim Home Bleaching ist das sogar während der gesamten Behandlungsdauer notwendig, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Wie lange hält die Wirkung des Bleachings an?
Die Haltbarkeit des Bleachings hängt natürlich von Ihrem individuellen Konsumverhalten und der Qualität des gewählten Verfahrens ab. Wenn Sie regelmäßig eine Professionelle Zahnreinigung durchführen lassen, kann der Effekt durchaus länger als ein Jahr vorhalten. Wenn Sie aber zum Beispiel viel rauchen, können die Zähne auch nach einigen Monaten schon wieder deutlich verfärbt sein. Es spricht jedoch, bei entsprechendem Gesundheitszustand, generell nichts gegen eine Wiederholung der Anwendung. Allerdings kann es bei zu häufigem Bleachen zu einer ungesunden Veränderung der Zahnsubstanz kommen. Daher ist es wichtig, dass Sie die Behandlungen nicht auf einige Faust durchführen, sondern Ihre Zähne von einem Zahnarzt kontrollieren lassen.
Fazit
Mit verfärbten Zähnen müssen wir uns nicht abfinden: ein Bleaching verschafft Abhilfe. Bleaching-Mittel aus der Drogerie sind zwar nicht nutzlos, erzielen aber schlechtere Ergebnisse als ein Bleaching durch den Zahnarzt. Außerdem ist das Risiko für eine Entzündung des Zahnfleischs oder ein ungleichmäßiges Behandlungsergebnis deutlich erhöht. Das Bleaching zuhause ist zwar günstiger, aber auch weniger langlebig als ein professionell durchgeführtes Bleaching. Um zu klären, ob die Voraussetzungen stimmen, muss sowieso ein Zahnarzt aufgesucht werden, da sonst die Gefahr größerer Schäden droht. Um sicherzugehen, dass die Behandlung zu Ihrer konkreten Problematik passt und um die Risiken zu minimieren, ist das Bleaching beim Zahnarzt auf jeden Fall die bessere Wahl. MIt 300-600 € für beide Kiefer ist das zwar deutlich teurer, dafür das Ergebnis bei guter Pflege aber auch langlebiger.
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